NAO-Index

Aus Klimawandel
Druckverhältnisse, Strömungen und Wetterlagen bei einem positiven NAO-Index im Winter
Druckverhältnisse, Strömungen und Wetterlagen bei einem negativen NAO-Index im Winter

Definition

Der NAO-Index ist definiert als die Differenz zwischen dem normalisierten winterlichen Lufdruck in Meeresiveau (SLP = sea level pressure) in Lissabon und Stykkisholmur (Island). Die Normalisierung der SLP-Anomalien an jeder Station wurde erzielt durch die Division jedes saisonalen Drucks durch den langjährigen (seit 1864) Durchschnitt. Neben diesem von J.W. Hurrell definierten Index, werden auch andere Messpunkte benutzt, so Reykjavik im Norden und Gibraltar oder Ponta Delgada (Azoren) im Süden. In jüngster Zeit wird der Zwei-Punkte-Index zunehmend kritisch gesehen, da die Zentren von Islandtief und Azorenhoch nicht stationär sind. Neuere Ansätze legen auch Luftdruckgegensätze größerer Gebiete zugrunde. [1]

Ist der Gegensatz durch einen sehr tiefen Druck über Island und einen sehr hohen Druck über den Azoren höher als im Mittel, spricht man von einem positiven NAO-Index (als Maßeinheit des Gegensatzes zwischen den beiden Druckzentren). Über dem Nordatlantik zwischen 40° und 60° nördlicher Breite gibt es dann eine starke Westwindzirkulation, die für milde Winter und reichliche Niederschläge über Europa bis nach Sibirien und an der amerikanischen Ostküste sorgt, während über dem Mittelmeerraum bis in den vorderen Orient Trockenheit und relativ kalte Winter herrschen. Bei einem negativen NAO-Index ist der Druckgegensatz zwischen Island-Tief und Azoren-Hoch deutlich abgeschwächt, die Westwinde sind schwächer und bescheren dem Mittelmeerraum relativ milde und feuchte Winter, während es über Europa und an der amerikanischen Ostküste kalt und trocken ist.

Einzelnachweise

  1. Vgl. Luterbacher, J. u.a. (2008): Historische Entwicklung der NAO-Forschung, promet 34, H.3-4, 79-88

Siehe auch

Weblinks

  • Aktueller NAO-Index Graphik des Climate Prediction Center der NOAA: NAO-Index der letzten ca. drei Monate

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