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|{{Box2|Ueberschrift=Neue Artikel|Fliesstext={{Bild-links|Bild=Flüchtlingscamp im Tschad.jpg|Breite=220px}}'''[[Klimawandel und Migration]]''' Bereits 1990 hat der Weltklimarat IPCC vor Migration als eine der Folgen des Klimawandels gewarnt. Der globale Klimawandel durch den Menschen würde in manchen Regionen zu einer Knappheit von Ressourcen führen, wodurch Migration und Konflikte ausgelöst werden können. Manche Prognosen sehen 250 Millionen und mehr Menschen bis zum Jahr 2050 durch den Klimawandel auf der Flucht. Neuere Forschung macht jedoch darauf aufmerksam, dass die Gründe für Migration im konkreten Fall immer sehr komplex sind und sich selten monokausal auf den Klimawandel zurückführen lassen. Migration sollte auch nicht nur negativ betrachtet werden, sondern hat z.B. durch Rücküberweisungen oft auch positive Effekte für die Herkunftsländer und kann deren Anpassungsmöglichkeiten an den Klimawandel verbessern.[[Klimawandel und Migration|Mehr...]]<br />  
|{{Box2|Ueberschrift=Neue Artikel|Fliesstext={{Bild-links|Bild=Scharbeutz_Promenade.JPG|Breite=220px}}'''[[Meeresspiegelanstieg im Ostseeraum]]''' An den Meeresspiegeländerungen in der Ostsee wirken die unterschiedlichsten Einflussfaktoren mit. Von großer Bedeutung ist die Bewegung der Erdkruste als Spätfolge der Eisentlastung am Ende der letzten Eiszeit. Durch diese sog. isostatische Bewegung sinkt im Bottnischen Meerbusen der Meeresspiegel in der nördlichen Ostsee trotz global steigendem Meeresspiegel durch den Klimawandel und wird das auch noch am Ende des 21. Jahrhunderts tun. Die Erwärmung des Meerwassers und das Abschmelzen von Eis auf dem Land durch die anthropogenen Emissionen von Treibhausgasen haben aber in der südlichen Ostsee den Meeresspiegel deutlich ansteigen lassen. In den letzten zwei bis drei Jahrzehnten betrug der Meeresspiegelanstieg der Ostsee durch den Klimawandel im Mittel möglicherweise sogar 5 mm/Jahr und lag damit deutlich über dem globalen Anstieg von 3,2 mm/Jahr. Hinzu kommen Westwinde und Stürme vor allem aus westlicher Richtung, die stark von der Nordatlantischen Oszillation (NAO) abhängen und kurzfristige extreme Schwankungen des Meeresspiegels verursachen können.<br />  




 
[[Bild:Dürrehäufigkeit_EU_2100_SPI_SPEI.jpg|left|220 px]]
[[Bild:SO2-Injektion Spitzbergen.jpg|left|220 px]]
'''[[Dürren in Europa]]''' Auch wenn Europa nicht zu den dürregefährdetsten Regionen der Welt gehört, so haben auch hier viele Gebiete immer wieder unter starker Trockenheit zu leiden. So waren zwischen 2006 und 2010 etwa 15 % des EU-Gebietes und 17 % der EU-Bevölkerung im Jahresmittel von Dürren betroffen. Die wirtschaftlichen Verluste wurden auf 100 Mrd. € geschätzt. Durch den Klimawandel und erhöhten Wasserverbrauch werden die Folgen von Dürren zukünftig wahrscheinlich noch schwerwiegender ausfallen. Insgesamt kann Europa im Hinblick auf die Entwicklung von Dürren seit der Mitte des 20. Jahrhunderts in zwei große Regionen aufgeteilt werden: Der Nordosten zeigt seit den 1950er Jahren einen abnehmenden, der Südwesten einen zunehmenden Trend.<br />   
'''[[Climate Engineering und Arktisches Meereis]]''' Nirgendwo ist die Wirkung des anthropogenen Klimawandels bereits heute so sichtbar wie bei der abnehmenden Ausdehnung des Arktischen Meereises, dessen gänzliches Verschwinden je nach Szenario für die Mitte bzw. das Ende des 21. Jahrhunderts projiziert wurde. Kann das Arktische Meereis durch Climate Engineering gerettet werden? Die Frage wurde in Modellexperimenten vor allem im Hinblick auf Maßnahmen zur Reduktion der Sonneneinstrahlung (Solar Radiation Management) untersucht. Dabei wurde sowohl die globale als auch die auf die Arktis begrenzte Injektion von Schwefeldioxid in die Stratosphäre geprüft. [[Climate Engineering und Arktisches Meereis|Mehr...]]<br />   
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|{{Box2|Ueberschrift=Aktuelles|Fliesstext={{Bild-links|Bild=Temp1980-2015.jpg|Breite=220px}}'''2015 das wärmste Jahr!''' Lange schien es so, als ob sich die globale Mitteltemperatur trotz einer steigenden Treibhausgaskonzentration in der Atmosphäre nicht weiter erhöhen würde. Die Werte im neuen Jahrhundert lagen nur bei wenigen Jahren geringfügig über dem Spitzenjahr am Ende des letzten Jahrhunderts 1998. In manchen Medien wurde ein Aussetzen des Klimawandels ausgerufen, und in der Wissenschaft wurde nach Gründen für die "Klimapause" gesucht. Mit den Daten der Jahre 2014 und 2015 meldet sich jedoch der Klimawandel zurück. Die Jahresmitteltemperatur des Jahres 2014 liegt deutlich über den bisherigen Rekordwerten, obwohl es 2014 keinen El Niño gab. Jene ungewöhnliche Erwärmung im tropischen Pazifik mit globalen Auswirkungen hatte 1998 zu einem warmen Rekordjahr gemacht und hat aktuell dazu beigetragen, dass 2015 das Jahr 2014 noch einmal deutlich übertroffen hat. [[Aktuelle Klimaänderungen|Mehr zur aktuellen Klimaänderung]]<br />
|{{Box2|Ueberschrift=Aktuelle Entwicklungen|Fliesstext={{Bild-links|Bild=Antarctic sea ice Nov.2016.png|Breite=220px}}'''Immer weniger Meereis''' Das arktische Meereis hat bisher vor allem im September, dem Monat seiner geringsten Ausdehnung, stark abgenommen. Im September 2016 wurde zwar nicht das bisherige Minimum vom September 2012 erreicht. Die Meereisausdehnung war aber etwa genau so gering wie im September 2007, als der bisher zweitniedrigsten Wert beobachtet wurde. Ende 2016 verzeichnete aber das November-Eis ein seit Beginn der Satellitenmessungen nie dagewesenes Minimum mit fast 3 Mio. km<sup>2</sup> unter dem Mittel der 1980er Jahre.<br> Noch viel erstaunlicher aber war zur selben Zeit die Entwicklung der Ausdehnung des antarktischen Meereises (Abb. links). Das antarktische Meereis nahm in den letzten Jahrzehnten eher leicht zu, worüber es vierschiedene Erklärungsversuche gibt. Im November 2016, d.h. im Frühsommer der Südhalbkugel, lag die Ausdehung jedoch entgegen dem bisherigen Trend mit fast 2 Mio km<sup>2</sup> unter dem Mittel der Jahre 1981-2010 weit unter allen bisherigen Werten für November seit 1978, dem Beginn der Satellitenbeobachtung. Mehr: [[Arktisches Meereis]], [[Antarktisches Meereis]]<br />
 




[[Bild:ENSO SST Okt2015.jpg|left|220 px]]'''El Niño ist wieder da!''' Nachdem fast zwanzig Jahre lang bei der pazifischen ENSO-Schwankung die kalten La-Niña-Zustände dominiert haben und die warmen El-Niño-Ereignisse nach dem Jahrhundert-Ereignis 1997/98 eher schwach ausgefallen waren, hat sich in diesem Winter ein neuer starker El Niño im östlichen Pazifik entwickelt. Laut der amerikanischen Wetterbehörde NOAA wird der jetzige El Niño mit einer Wahrscheinlichkeit von 95 % über den Winter 2015/16 anhalten und sich erst im Frühjahr 2016 langsam abschwächen. Die Folgen dieser global stärksten natürlichen Klimaschwankung sind mit Dürren in Indonesien, starken Regenfällen im Südwesten der USA, die schon jetzt die verheerende kalifornische Dürre der letzten Jahre beendet haben, Trockenheit in Süd- und Starkregen in Ostafrika etc. nahezu weltweit spürbar. Mehr zu den [[ENSO Folgen]] und zu [[ENSO und der anthropogene Treibhauseffekt]] <br />
[[Bild:Temp1980-2015.jpg|left|220 px]]
'''2016 das wärmste Jahr!''' Nach der Jahrundertwende bis zum Beginn der 2010er Jahre schien es zunächst, als ob sich die globale Mitteltemperatur trotz einer steigenden Treibhausgaskonzentration in der Atmosphäre nicht weiter erhöhen würde. Die Werte im neuen Jahrhundert lagen nur bei wenigen Jahren geringfügig über dem Spitzenjahr am Ende des letzten Jahrhunderts 1998. In manchen Medien wurde ein Aussetzen des Klimawandels ausgerufen, und in der Wissenschaft wurde nach Gründen für die "Klimapause" gesucht. Mit den Daten der Jahre 2014, 2015 und jetzt auch 2016 meldete sich jedoch der Klimawandel zurück. Die Jahresmitteltemperatur des Jahres 2014 lag deutlich über den bisherigen Rekordwerten, obwohl es 2014 keinen El Niño gab. Jene ungewöhnliche Erwärmung im tropischen Pazifik mit globalen Auswirkungen hatte 1998 zu einem warmen Rekordjahr gemacht und hat aktuell dazu beigetragen, dass 2015 und 2016 das Jahr 2014 noch einmal deutlich übertroffen haben. [[Aktuelle Klimaänderungen|Mehr zur aktuellen Klimaänderung]]<br />




[[Bild:CO2-konzentration aktuell.jpg|left|220 px]]'''400 ppm überschritten!''' Zum ersten Mal in der Menschheitsgeschichte wurde die Grenze von 400 ppm Kohlendioxid (CO<sub>2</sub>) in der Atmosphäre im April und Mai 2015 überschritten. Vor Beginn der Industrialisierung schwankte die Kohlendioxidkonzentration um 280 ppm. Durch die Emission aufgrund der Verbrennung von Kohle, Öl und Gas stieg der CO<sub>2</sub>-Gehalt immer höher und lag schon in den letzten Jahren kurzfristig über der 400-ppm-Marke. In diesem Jahr beträgt die CO<sub>2</sub>-Konzentration aber auch im Monatsmittel und saisonal bereinigt mehr als 400 ppm. [[Kohlendioxid-Konzentration|Mehr zur aktuellen Kohlendioxid-Konzentration]] <br />
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|{{Box2|Ueberschrift=Climate Engineering|Fliesstext={{Bild-links|Bild=CE Verfahren.jpg|Breite=220px}}Trotz zahlreicher Warnungen aus der Wissenschaft vor den Folgen des Klimawandels zeigen die internationalen Bemühungen um den Klimaschutz so gut wie keine Wirkung. Die Konzentration von Kohlendioxid in der Atmosphäre steigt mit 3,1 % pro Jahr unvermindert an und liegt inzwischen bei über 400 ppm. Angesichts dieser Entwicklung halten es viele Wissenschaftler für kaum noch möglich, dass das allgemein anerkannte Klimaziel, den globalen Temperaturanstieg auf 2 °C zu begrenzen, erreicht werden kann. Daher werden zunehmend Eingriffe in das Klimasystem diskutiert, die die Auswirkungen des Klimawandels begrenzen sollen. Solche Eingriffe werden unter dem Begriff ''Climate Engineering'' zusammengefasst. Dabei geht es zum einen um die nachträgliche Entfernung von Kohlendioxid aus der Atmosphäre und zum anderen um die Beeinflussung der Strahlungsbilanz. In den nächsten Monaten werden auf dem Klima-Wiki mehrere Artikel zum Climate Engineering erscheinen. Ein Einführungsbeitrag und Artikel über die Aufhellung von Wolken über dem Ozean sowie über die Eisendüngung des Ozeans zur Anregung von Algenwachstum geben einen ersten Einblick in die Thematik.
|{{Box2|Ueberschrift=Climate Engineering|Fliesstext={{Bild-links|Bild=CE Verfahren.jpg|Breite=220px}}Trotz zahlreicher Warnungen aus der Wissenschaft vor den Folgen des Klimawandels zeigen die internationalen Bemühungen um den Klimaschutz nur wenig Wirkung. Die Konzentration von Kohlendioxid in der Atmosphäre steigt mit 3,1 % pro Jahr unvermindert an und liegt inzwischen bei über 400 ppm. Angesichts dieser Entwicklung halten es viele Wissenschaftler für kaum noch möglich, dass das allgemein anerkannte Klimaziel, den globalen Temperaturanstieg auf 2 °C zu begrenzen, erreicht werden kann. Daher werden zunehmend Eingriffe in das Klimasystem diskutiert, die die Auswirkungen des Klimawandels begrenzen sollen. Solche Eingriffe werden unter dem Begriff ''Climate Engineering'' zusammengefasst. Dabei geht es zum einen um die nachträgliche Entfernung von Kohlendioxid aus der Atmosphäre und zum anderen um die Beeinflussung der Strahlungsbilanz.  
[[Climate Engineering]], [[Solar Radiation Management (SRM)]], [[Modifikation mariner Schichtwolken]], [[Climate Engineering und Arktisches Meereis]], [[Ozeandüngung]], [[Kohlendioxidentzug durch Aufforstung]], [[Ökonomische Aspekte des Climate Engineering]], [[Politische Herausforderungen von Climate Engineering]]
[[Climate Engineering]], [[Solar Radiation Management (SRM)]], [[Modifikation mariner Schichtwolken]], [[Climate Engineering und Arktisches Meereis]], [[Ozeandüngung]], [[Kohlendioxidentzug durch Aufforstung]], [[Ökonomische Aspekte des Climate Engineering]], [[Politische Herausforderungen von Climate Engineering]]
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|{{Box4|Ueberschrift=Bildungswiki '''"Klimawandel"'''|Fliesstext=Das Bildungswiki '''"Klimawandel"''' ist ein Kooperationsprojekt zwischen dem Deutschen Bildungsserver, dem Climate Service Center und dem Hamburger Bildungsserver zum Aufbau einer Enzyklopädie über den anthropogenen Klimawandel und seine Folgen.  
|{{Box4|Ueberschrift=Bildungswiki Klimawandel|Fliesstext=Das '''"Bildungswiki Klimawandel"''' ist ein Kooperationsprojekt zwischen dem Deutschen Bildungsserver, dem Climate Service Center und dem Hamburger Bildungsserver zum Aufbau einer Enzyklopädie über den anthropogenen Klimawandel und seine Folgen.  
In der sachlichen Richtigkeit sind die Artikel an den Ergebnissen aktueller wissenschaftlicher Veröffentlichungen orientiert, die in renommierten Fachzeitschriften erschienen und zumeist in die zusammenfassenden Sachstandsberichte des Weltklimarates IPCC eingegangen sind.
In der sachlichen Richtigkeit sind die Artikel an den Ergebnissen aktueller wissenschaftlicher Veröffentlichungen orientiert, die in renommierten Fachzeitschriften erschienen und zumeist in die zusammenfassenden Sachstandsberichte des Weltklimarates IPCC eingegangen sind.
   
   

Version vom 19. April 2017, 09:00 Uhr

KLIMAWANDEL UND KLIMAFOLGEN

Neue Artikel

Scharbeutz Promenade.JPG
Meeresspiegelanstieg im Ostseeraum An den Meeresspiegeländerungen in der Ostsee wirken die unterschiedlichsten Einflussfaktoren mit. Von großer Bedeutung ist die Bewegung der Erdkruste als Spätfolge der Eisentlastung am Ende der letzten Eiszeit. Durch diese sog. isostatische Bewegung sinkt im Bottnischen Meerbusen der Meeresspiegel in der nördlichen Ostsee trotz global steigendem Meeresspiegel durch den Klimawandel und wird das auch noch am Ende des 21. Jahrhunderts tun. Die Erwärmung des Meerwassers und das Abschmelzen von Eis auf dem Land durch die anthropogenen Emissionen von Treibhausgasen haben aber in der südlichen Ostsee den Meeresspiegel deutlich ansteigen lassen. In den letzten zwei bis drei Jahrzehnten betrug der Meeresspiegelanstieg der Ostsee durch den Klimawandel im Mittel möglicherweise sogar 5 mm/Jahr und lag damit deutlich über dem globalen Anstieg von 3,2 mm/Jahr. Hinzu kommen Westwinde und Stürme vor allem aus westlicher Richtung, die stark von der Nordatlantischen Oszillation (NAO) abhängen und kurzfristige extreme Schwankungen des Meeresspiegels verursachen können.


Dürrehäufigkeit EU 2100 SPI SPEI.jpg

Dürren in Europa Auch wenn Europa nicht zu den dürregefährdetsten Regionen der Welt gehört, so haben auch hier viele Gebiete immer wieder unter starker Trockenheit zu leiden. So waren zwischen 2006 und 2010 etwa 15 % des EU-Gebietes und 17 % der EU-Bevölkerung im Jahresmittel von Dürren betroffen. Die wirtschaftlichen Verluste wurden auf 100 Mrd. € geschätzt. Durch den Klimawandel und erhöhten Wasserverbrauch werden die Folgen von Dürren zukünftig wahrscheinlich noch schwerwiegender ausfallen. Insgesamt kann Europa im Hinblick auf die Entwicklung von Dürren seit der Mitte des 20. Jahrhunderts in zwei große Regionen aufgeteilt werden: Der Nordosten zeigt seit den 1950er Jahren einen abnehmenden, der Südwesten einen zunehmenden Trend.

Aktuelle Entwicklungen

Antarctic sea ice Nov.2016.png
Immer weniger Meereis Das arktische Meereis hat bisher vor allem im September, dem Monat seiner geringsten Ausdehnung, stark abgenommen. Im September 2016 wurde zwar nicht das bisherige Minimum vom September 2012 erreicht. Die Meereisausdehnung war aber etwa genau so gering wie im September 2007, als der bisher zweitniedrigsten Wert beobachtet wurde. Ende 2016 verzeichnete aber das November-Eis ein seit Beginn der Satellitenmessungen nie dagewesenes Minimum mit fast 3 Mio. km2 unter dem Mittel der 1980er Jahre.
Noch viel erstaunlicher aber war zur selben Zeit die Entwicklung der Ausdehnung des antarktischen Meereises (Abb. links). Das antarktische Meereis nahm in den letzten Jahrzehnten eher leicht zu, worüber es vierschiedene Erklärungsversuche gibt. Im November 2016, d.h. im Frühsommer der Südhalbkugel, lag die Ausdehung jedoch entgegen dem bisherigen Trend mit fast 2 Mio km2 unter dem Mittel der Jahre 1981-2010 weit unter allen bisherigen Werten für November seit 1978, dem Beginn der Satellitenbeobachtung. Mehr: Arktisches Meereis, Antarktisches Meereis


2016 das wärmste Jahr! Nach der Jahrundertwende bis zum Beginn der 2010er Jahre schien es zunächst, als ob sich die globale Mitteltemperatur trotz einer steigenden Treibhausgaskonzentration in der Atmosphäre nicht weiter erhöhen würde. Die Werte im neuen Jahrhundert lagen nur bei wenigen Jahren geringfügig über dem Spitzenjahr am Ende des letzten Jahrhunderts 1998. In manchen Medien wurde ein Aussetzen des Klimawandels ausgerufen, und in der Wissenschaft wurde nach Gründen für die "Klimapause" gesucht. Mit den Daten der Jahre 2014, 2015 und jetzt auch 2016 meldete sich jedoch der Klimawandel zurück. Die Jahresmitteltemperatur des Jahres 2014 lag deutlich über den bisherigen Rekordwerten, obwohl es 2014 keinen El Niño gab. Jene ungewöhnliche Erwärmung im tropischen Pazifik mit globalen Auswirkungen hatte 1998 zu einem warmen Rekordjahr gemacht und hat aktuell dazu beigetragen, dass 2015 und 2016 das Jahr 2014 noch einmal deutlich übertroffen haben. Mehr zur aktuellen Klimaänderung

Climate Engineering

CE Verfahren.jpg
Trotz zahlreicher Warnungen aus der Wissenschaft vor den Folgen des Klimawandels zeigen die internationalen Bemühungen um den Klimaschutz nur wenig Wirkung. Die Konzentration von Kohlendioxid in der Atmosphäre steigt mit 3,1 % pro Jahr unvermindert an und liegt inzwischen bei über 400 ppm. Angesichts dieser Entwicklung halten es viele Wissenschaftler für kaum noch möglich, dass das allgemein anerkannte Klimaziel, den globalen Temperaturanstieg auf 2 °C zu begrenzen, erreicht werden kann. Daher werden zunehmend Eingriffe in das Klimasystem diskutiert, die die Auswirkungen des Klimawandels begrenzen sollen. Solche Eingriffe werden unter dem Begriff Climate Engineering zusammengefasst. Dabei geht es zum einen um die nachträgliche Entfernung von Kohlendioxid aus der Atmosphäre und zum anderen um die Beeinflussung der Strahlungsbilanz.

Climate Engineering, Solar Radiation Management (SRM), Modifikation mariner Schichtwolken, Climate Engineering und Arktisches Meereis, Ozeandüngung, Kohlendioxidentzug durch Aufforstung, Ökonomische Aspekte des Climate Engineering, Politische Herausforderungen von Climate Engineering

5. Sachstandsbericht des IPCC

IPCC AR5 WGI cover.jpg
Der Weltklimarat IPCC (Intergovernmental Panel on Climate Change) hat 2013/14 in drei Teilen seinen 5. Sachstandsbericht herausgegeben. Der 1. Teil zu den Veränderungen des physikalischen Klimasytems und deren Ursachen ist im September 2013 erschienen, der zweite Teil über die Folgen und Risiken des Klimawandels im März und der dritte Teil über Anpassungsmöglichkeiten an den Klimawandel und Vermeidung eines gefährlichen Klimawandels im April 2014. Der Bericht bestätigt fundierter als bisher, dass sich das Klima der Erde durch den menschlichen Einfluss ändert und dass bei einem ungebremsten Ausstoß von Treibhausgasen ein gefährlicher Klimawandel bevorsteht. Ein globaler Temperaturanstieg um 4°C und mehr gegenüber dem vorindustriellem Niveau ist danach möglich. Die Folge wären unvermeidbare Schäden durch den Meeresspiegelanstieg und Extremereignisse wie Hitzewellen, Dürren und Überschwemmungen für den Menschen und zahlreiche Ökosysteme. Die gegenwärtigen Vermeidungs- und Anpassungsmaßnahmen werden zur Verhinderung dieser Folgen nicht ausreichen.

IPCC

Bildungswiki Klimawandel

Das "Bildungswiki Klimawandel" ist ein Kooperationsprojekt zwischen dem Deutschen Bildungsserver, dem Climate Service Center und dem Hamburger Bildungsserver zum Aufbau einer Enzyklopädie über den anthropogenen Klimawandel und seine Folgen. In der sachlichen Richtigkeit sind die Artikel an den Ergebnissen aktueller wissenschaftlicher Veröffentlichungen orientiert, die in renommierten Fachzeitschriften erschienen und zumeist in die zusammenfassenden Sachstandsberichte des Weltklimarates IPCC eingegangen sind.

Autorinnen und Autoren mit Fachwissen und Schreibfertigkeit sind jederzeit willkommen. Das Wiki "Klimawandel" ist auf die Nutzung im Bildungsbereich ausgerichtet. Wünschenswert sind daher einerseits populärwissenschaftliche Fachartikel, andererseits einfache Artikel für jüngere Schüler. Hinweise auf die Verwendung im Unterricht, von einfachen Fragestellungen oder Experimenten bis hin zu ganzen Unterrichtskonzepten, sind ausdrücklich erwünscht. Eine erste Einführung in die Arbeit mit dem Wiki "Klimawandel" bietet die Hilfe. Anmeldung zur Mitarbeit bitte über Dieter Kasang.

Kontakt: Dieter Kasang