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|{{Box2|Ueberschrift=Neue und überarbeitete Artikel|Fliesstext={{Bild-links|Bild=Australia fire 2020 Jan.jpg|Breite=220px}}'''[[Waldbrände in Australien]]''': Australien erlebt mit den aktuellen Wald- und Buschbränden wahrscheinlich die größte und verheerendste Feuerkatastrophe seiner Geschichte. In den Provinzen Queensland, New South Wales und Victoria haben die Brände, denen gegenüber die Feuerwehrleute vielfach machtlos erscheinen, Tausende von Häusern zerstört und Dutzende Tote gefordert. Der Ruß der Rauchschwaden hat sich sogar auf Neuseelands Gletscher nieder gelassen und sie dunkel gefärbt und bereits Südamerika überquert. Hintergrund sind ein extrem heißer Frühling und Sommer sowie die geringsten Niederschläge seit Jahrzehnten. Sie treiben die Verdunstung an und lassen die Pflanzen austrocknen. Dass daran der globale Klimawandel einen Anteil hat, gilt als wahrscheinlich. Gründe liegen aber auch in der Geschichte des Landes, in dem Wechsel des Feuerregimes der Aborigineszu dem der eingewanderten Europäer.<br />  
|{{Box2|Ueberschrift=Neue und überarbeitete Artikel|Fliesstext={{Bild-links|Bild=Sahel prec West-Central 2100.jpg|Breite=280px}}'''[[Klimaprojektionen Sahel]]''': Die westafrikanische Sahelzone ist immer noch als Dürregbiet bekannt, in dem eine stark wachsende Bevölkerung durch Überweidung und Übernutzung die natürliche Vegetation zerstört und somit an den Folgen einer Desertifikation selbst beteiligt ist. Dass gegenüber den Dürreperioden gegen Ende des 20. Jahrhunderts inzwischen eine neues Niederschlagsregime mit Trockenperioden und Starkniederschlägen herrscht und der Sahel im 21. Jahrhundert ein deutliches grüner Werden aufweist, ist im öffentlichen Bewusstsein kaum angekommen. Erst recht gilt das für die zukünftige Entwicklung. Klimamodelle projizieren bis 2100 - mit Ausnahme der westlichen Sahelzone - einen deutlich feuchteren Sahel mit höheren Niederschlägen als gegenwärtig. Allerding steigen auch die Temperaturen, so dass ein Teil der Feuchte durch Verdunstung wieder verloren gehen wird. <br />
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[[Bild:Permafrost landscape sm.jpg|left|280 px]]'''[[Methan im Permafrost]]''': In der Öffentlichkeit wird häufig die Gefahr heraufbeschworen, dass durch das Auftauen der Permafrostböden in der Arktis in gewaltigen Mengen Methan entweichen könnte. Dabei wird dann darauf hingewiesen, dass Methan einen 30 Mal stärkeren Treibhauseffekt besitzt als Kohlendioxid, oft ohne dabei zu erwähnen, dass sich diese Größe auf dieselbe Gewichtseinheit bezieht und Methan in wesentlich geringerer Menge in der Atmosphäre vorhanden ist als CO<sub>2</sub>. Die Methan-Emissionen aus den nördlichen Permafrostregionen zeigen bisher keine eindeutige Zunahme. Dennoch ist das Methanproblem im Permafrost für die folgenden Jahrzehnte nicht zu unterschätzen, befinden sich hier doch 60% des weltweiten Boden-Kohlenstoffs. Wieviel davon jedoch durch künftige Auftauprozesse als Methan freigesetzt oder als Kohlendioxid von sich neu entwickelnden Pflanzen gespeichert wird, lässt sich nur schwer prognostizieren. Die mit dem Auftauen verbundenen Prozesse sind hochkomplex und lassen sich in ihrer Wirkung auf die Emissionen von Methan oder Kohlendioxid kaum berechnen.<br />
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[[Bild:Aerosole-Wolken-Strahlung.jpg|left|280 px]]'''[[Zukünftige Aerosolkonzentrationen]]''': Die Zunahme der durch menschliche Aktivitäten verursachten Aerosole hat lange Zeit dem Klimawandel entgegengewirkt und einen abkühlenden Effekt gehabt. Erst in den letzten Jahrzehnten hat die Aerosolbelastung der Atmosphäre, die als gesundheitsschädlich gilt, in einigen Regionen der Erde abgenommen. In Zukunft wird das mit wenigen Ausnahmen in allen wichtigen Ballungsräumen der Erde und im globalen Mittel mehr oder weniger der Fall sein. Gerade bei einem starken Rückgang fossiler Emissionen wird auch die Aerosolbelastung stark abnehmen, da der größte Teil der Aerosole, vor allem die besonders klimawirksamen Sulfataerosole, bei der Verbrennung fossiler Energierohstoffe entstehen. Die Erwärmung durch weniger Aerosole wird somit der zu erwartenden Abkühlung durch weniger Treibhausgase entgegenwirken und die Erreichung des 1,5- bzw. 2,0-Grad-Ziels, das einen gefährlichen Klimawandel verhindern soll, noch schwieriger machen. S. auch [[Strahlungsantrieb von Aerosolen]] und [[Klimawirkung von Aerosolen]].<br />
[[Bild:Global deltas population.jpg||left|220 px]]'''[[Hochwasser in Deltagebieten]]''' In den letzten 100 Jahren ist die Bevölkerung in den großen Deltagebieten der Erde dramatisch gestiegen, so dass Deltas heute zu den Regionen mit der höchsten Bevölkerungsdichte der Erde gehören. Gegenwärtig leben und arbeiten 600 Mio. Menschen in und am Rande von Deltas. Deltas sind in doppelter Hinsicht von Überschwemmungen bedroht. Zum einen kommt es zu Bodenabsenkungen durch Grundwasserentnahme, Bebauungen und Eindeichungen in den Deltagebieten selbst sowie durch Staudämme an den Oberläufen der Zuflüsse, die die Flusssedimente zurückhalten. Zum anderen beroht der durch den Klimawandel steigende Meeresspiegel die oft nur wenige Meter über dem Meeresspiegel liegenden landwirtschaftlich genutzten Flächen und die großen Städte der Deltas. Außerdem: [[Hochwasser im Mekong-Delta]] und [[Hochwasser im Ganges-Brahmaputra-Meghna-Delta]].
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|{{Box2|Ueberschrift=Bildersammlung|Fliesstext={{Bild-links|Bild=Patagonia glacier retreat.jpg|Breite=220px}}'''[[:Kategorie:Bildergalerien|Bilder mit freien Lizenzen]]''': Eine Sammlung von z.Zt. über 700 Abbildungen mit freien Lizenzen, die - meistens unter bestimmten Bedingungen - weiter verwendet werden können. Es gibt z.B. Bilder zu folgenden Kategorien: [[Atmosphärische Zirkulation (Bilder)|Atmosphärische Zirkulation]], [[Dürren (Bilder)|Dürren]], [[Eisschilde (Bilder)|Eisschilde]], [[Tropische Wirbelstürme (Bilder)|Tropische Wirbelstürme]] etc. Die Bilder entstammen frei zugänglichen wissenschaftlichen Zeitschriften, Plattformen von Organisationen, die weitgehend copyrightfreies Material zur Verfügung stellen, und z.T. auch Büchern. Sie sind mit Erläuterungen versehen und wichtigen Themen des Klimawiki zugeordnet, was ein Verständnis im sachlichen Kontext ermöglicht. Die Sammlung wird ausgebaut.<br />
|{{Box2|Ueberschrift=Bildersammlung|Fliesstext={{Bild-links|Bild=Europa temp RCP85.jpg|Breite=280px}}'''[[:Kategorie:Bildergalerien|Bilder mit freien Lizenzen]]''': Eine Sammlung von z.Zt. ca. 1700 Abbildungen mit freien Lizenzen, die - meistens unter bestimmten Bedingungen - weiter verwendet werden können. Es gibt z.B. Bilder zu folgenden Kategorien: [[Atmosphärische Zirkulation (Bilder)|Atmosphärische Zirkulation]], [[Dürren (Bilder)|Dürren]], [[Eisschilde (Bilder)|Eisschilde]], [[Tropische Wirbelstürme (Bilder)|Tropische Wirbelstürme]] etc. Die Bilder entstammen frei zugänglichen wissenschaftlichen Zeitschriften, Plattformen von Organisationen, die weitgehend copyrightfreies Material zur Verfügung stellen, und z.T. auch Büchern. Sie sind mit Erläuterungen versehen und wichtigen Themen des Klimawiki zugeordnet, was ein Verständnis im sachlichen Kontext ermöglicht. Die Sammlung wird ausgebaut.
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|{{Box2|Ueberschrift=Aktuelle Entwicklungen|Fliesstext={{Bild-links|Bild=EU global Juli 2018.jpg|Breite=220px}}'''Hitzewellen in Europa''' Seit Beginn des neuen Jahrhunderts wurde Europa mehrfach von starken Hitzewellen heimgesucht. Zumeist waren davon größere Gebiete betroffen. So erstreckte sich die Hitzewelle 2003 über fast ganz Mittel- und Südeuropa, und von der Hitzewelle 2015 waren zunächst West- und anschließend Mittel-Osteuropa betroffen. Die Hitzewellen 2010 und 2017 erstreckten sich über das westliche Russland bzw. mehrere Mittelmeerländer. Die Hitzewelle 2018 zeichnete sich vor allem durch langanhaltende hohe Temperaturen von April bis August und eine starke Trockenheit aus. Ein Jahr später wartete bereits der Monat Juni mit Rekordtemperaturen auf, die in Deutschland einen Monat später noch übertroffen wurden. Nicht nur die Mitteltemperaturen waren im Juni und Juli 2019 so hoch wie nie zuvor seit Beginn der Messungen. In Südfrankreich wurde mit 45.9 °C auch eine neue Maximumtemperatur gemessen.  Mehr: [[Hitzewellen Europa]]<br />  
|{{Box2|Ueberschrift=Aktuelle Entwicklungen|Fliesstext={{Bild-links|Bild=Konzentration_CO2_aktuell.jpg|Breite=280px}}'''CO<sub>2</sub> auf Rekord-Niveau''' Nach den Messwerten auf dem Mauna Loa erreichte die CO<sub>2</sub>-Konzentration der Atmosphäre im Jahr 2023 mit über 420 ppm einen neuen Rekordwert. Über mehrere Millionen Jahre betrug dieser Wert weniger als 300 ppm, vor Beginn der Industrialiserung sogar weniger als 280 ppm. Im Vergleich dazu bedeutet die aktuelle CO<sub>2</sub>-Konzentration eine Steigerung um 50% in nur gut 200 Jahren, was gegenüber natürlichen Veränderungen geradezu explosiv ist. Auch die [[Corona-Virus und CO2-Emissionen|Corona-Krise]] hat daran so gut wie nichts geändert und hat den CO<sub>2</sub>-Anstieg des Jahres 2020 nur geringfügig gedämpft. Mehr: [[Kohlendioxid-Konzentration]]<br />  
 
 




[[Bild:Arctic ice-extent Sept1979-2019.png|left|220 px]]'''Immer weniger Meereis''' Das arktische Meereis hat bisher vor allem im September, dem Monat seiner geringsten Ausdehnung, stark abgenommen. Im September 2019 wurde zwar nicht das bisherige Minimum vom September 2012 erreicht. Die Meereisausdehnung war aber etwa genau so gering wie im September 2007, als der bisher zweitniedrigsten Wert gemessen wurde. In der zweiten September-Hälfte 2019 lagen die Werte aber deutlich unter denen von 2007. Über den Zeitraum 1979-2019 zeigt das September-Eis eine Rate von -12,9 % pro Jahrzehnt.<br> Das antarktische Meereis nahm in den letzten Jahrzehnten dagegen eher leicht zu, worüber es verschiedene Erklärungsversuche gibt. Seit 2016 lag die Ausdehung jedoch bis zum aktuellen Jahr leicht unter dem Mittel der Jahre 1981-2010. Mehr: [[Arktisches Meereis]], [[Antarktisches Meereis]]<br />
[[Bild:Arctic Sept ice1879-2013.jpg|left|280 px]]'''Immer weniger Meereis''' Das arktische Meereis hat bisher vor allem im September, dem Monat seiner geringsten Ausdehnung, stark abgenommen. Im September 2020 wurde fast das bisherige Minimum vom September 2012 erreicht und seit Beginn der Satellitenmessungen nach 2012 zum zweiten Mal die 4 Mio. km<sup>2</sup> Grenze unterschritten. Die Eiskante lag nördlich des 85. Breitengrads weit nördlich der Inselgruppen Spitzbergen, Franz-Josef-Land und Sewernaja Semlja und damit so weit im Norden wie bisher noch nie in der Satellitenära. Über den Zeitraum 1979-2019 zeigte das September-Eis eine Rate von -12,9 % pro Jahrzehnt.<br> Das antarktische Meereis nahm in den letzten Jahrzehnten dagegen eher leicht zu, worüber es verschiedene Erklärungsversuche gibt. Seit 2017 nahm die Ausdehnung des Eises rund um die Antarktis jedoch bis zum aktuellen Jahr überraschenderweise deutlich ab. Mehr: [[Arktisches Meereis]], [[Antarktisches Meereis]]<br />






[[Bild:Temp global aktuell.jpg|left|220 px]]
[[Bild:Global-temp-1940-2024.jpg|left|280 px]]
'''2016 das wärmste Jahr!''' Nach der Jahrhundertwende schien es zunächst, als ob sich die globale Mitteltemperatur trotz einer steigenden Treibhausgaskonzentration in der Atmosphäre nicht weiter erhöhen würde. Die Werte im neuen Jahrhundert lagen nur bei wenigen Jahren geringfügig über dem Spitzenjahr am Ende des letzten Jahrhunderts, 1998. In manchen Medien wurde ein Aussetzen des Klimawandels ausgerufen, und in der Wissenschaft wurde nach Gründen für die "Klimapause" gesucht. Mit den Daten der Jahre 2014 bis 2018 meldete sich jedoch der Klimawandel zurück. Die Jahresmitteltemperatur des Jahres 2014 lag deutlich über den bisherigen Rekordwerten, obwohl es 2014 keinen El Niño gab. Jene ungewöhnliche Erwärmung im tropischen Pazifik mit globalen Auswirkungen hatte 1998 zu einem warmen Rekordjahr gemacht und hat aktuell dazu beigetragen, dass 2015 und 2016 als bisher wärmste je gemessene Jahre das Jahr 2014 noch einmal deutlich übertroffen haben. 2017 und 2018 gehörten dann aber trotz eines schwachen La-Niña-Einflusses ebenfalls noch zu den vier wärmsten Jahren seit Beginn der Messungen.[[Aktuelle Klimaänderungen|Mehr zur aktuellen Klimaänderung]]<br />
'''[[Aktuelle_Klimaänderungen#2023_-_das_wärmste_Jahr!|2023 - das wärmste Jahr!]]''' 2023 ist das wärmste Jahr seit Beginn der Messungen. Die globale Mitteltemperatur lag nach dem Copernicus-Erdbeobachtungsprogramm der Europäischen Union mit 1,48 °C über den vorindustriellen (1850-1900) Temperaturen nur noch knapp unter der 1,5-Grad-Grenze, die nach dem Klimaabkommen von Paris (2015) im 21. Jahrhundert längerfristig nicht überschritten werden sollte, um einen gefährlichen Klimawandel zu vermeiden. 2023 übertraf damit das bisherige Rekordjahr 2016, dessen hohe Temperaturen durch einen starken El Niño, eine ungewöhnliche Erwärmung im tropischen Pazifik, mit beeinflusst wurden. Auch 2023 hat sich ein starker El Niño entwickelt, der wahrscheinlich noch in das Jahr 2024 hinein anhalten wird. Grundlegend für die hohen Temperaturen im Jahr 2023 war aber vor allem der Klimawandel durch die Emission anthropogener Treibhausgase. Das belegt das Jahr 2020, das trotz des Einflusses durch eine La Niña, die kalte Schwester von El Niño, nur knapp nach 2016 das bisher drittwärmste Jahr wurde. Auch die Ozeane waren 2023 historisch warm, mit besonders hohen Meeresoberflächentemperaturen im Nordatlantik.<br />




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|{{Box2|Ueberschrift=Climate Engineering|Fliesstext={{Bild-links|Bild=CE Verfahren.jpg|Breite=220px}}Trotz zahlreicher Warnungen aus der Wissenschaft vor den Folgen des Klimawandels zeigen die internationalen Bemühungen um den Klimaschutz nur wenig Wirkung. Die Konzentration von Kohlendioxid in der Atmosphäre steigt mit 3,1 % pro Jahr unvermindert an und liegt inzwischen bei über 400 ppm. Angesichts dieser Entwicklung halten es viele Wissenschaftler für kaum noch möglich, dass das allgemein anerkannte Klimaziel, den globalen Temperaturanstieg auf 2 °C oder gar 1,5 °C zu begrenzen, erreicht werden kann. Daher werden zunehmend Eingriffe in das Klimasystem diskutiert, die die Auswirkungen des Klimawandels begrenzen sollen. Solche Eingriffe werden unter dem Begriff ''Climate Engineering'' zusammengefasst. Dabei geht es zum einen um die nachträgliche Entfernung von Kohlendioxid aus der Atmosphäre und zum anderen um die Beeinflussung der Sonneneinstrahlung.  
|{{Box2|Ueberschrift=Climate Engineering|Fliesstext={{Bild-links|Bild=CE Verfahren.jpg|Breite=280px}}Trotz zahlreicher Warnungen aus der Wissenschaft vor den Folgen des Klimawandels zeigen die internationalen Bemühungen um den Klimaschutz nur wenig Wirkung. Die Konzentration von Kohlendioxid in der Atmosphäre steigt mit 3,1 % pro Jahr unvermindert an und liegt inzwischen bei über 400 ppm. Angesichts dieser Entwicklung halten es viele Wissenschaftler für kaum noch möglich, dass das allgemein anerkannte Klimaziel, den globalen Temperaturanstieg auf 2 °C oder gar 1,5 °C zu begrenzen, erreicht werden kann. Daher werden zunehmend Eingriffe in das Klimasystem diskutiert, die die Auswirkungen des Klimawandels begrenzen sollen. Solche Eingriffe werden unter dem Begriff ''Climate Engineering'' zusammengefasst. Dabei geht es zum einen um die nachträgliche Entfernung von Kohlendioxid aus der Atmosphäre und zum anderen um die Beeinflussung der Sonneneinstrahlung.  
[[Climate Engineering]], [[Solar Radiation Management (SRM)]], [[Modifikation mariner Schichtwolken]], [[Climate Engineering und Arktisches Meereis]], [[Ozeandüngung]], [[Kohlendioxidentzug durch Aufforstung]], [[Ökonomische Aspekte des Climate Engineering]], [[Politische Herausforderungen von Climate Engineering]]
[[Climate Engineering]], [[Solar Radiation Management (SRM)]], [[Modifikation mariner Schichtwolken]], [[Climate Engineering und Arktisches Meereis]], [[Ozeandüngung]], [[Kohlendioxidentzug durch Aufforstung]], [[Ökonomische Aspekte des Climate Engineering]], [[Politische Herausforderungen von Climate Engineering]]
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Aktuelle Version vom 17. April 2024, 11:53 Uhr

KLIMAWANDEL UND KLIMAFOLGEN

Neue und überarbeitete Artikel

Klimaprojektionen Sahel: Die westafrikanische Sahelzone ist immer noch als Dürregbiet bekannt, in dem eine stark wachsende Bevölkerung durch Überweidung und Übernutzung die natürliche Vegetation zerstört und somit an den Folgen einer Desertifikation selbst beteiligt ist. Dass gegenüber den Dürreperioden gegen Ende des 20. Jahrhunderts inzwischen eine neues Niederschlagsregime mit Trockenperioden und Starkniederschlägen herrscht und der Sahel im 21. Jahrhundert ein deutliches grüner Werden aufweist, ist im öffentlichen Bewusstsein kaum angekommen. Erst recht gilt das für die zukünftige Entwicklung. Klimamodelle projizieren bis 2100 - mit Ausnahme der westlichen Sahelzone - einen deutlich feuchteren Sahel mit höheren Niederschlägen als gegenwärtig. Allerding steigen auch die Temperaturen, so dass ein Teil der Feuchte durch Verdunstung wieder verloren gehen wird.





Methan im Permafrost: In der Öffentlichkeit wird häufig die Gefahr heraufbeschworen, dass durch das Auftauen der Permafrostböden in der Arktis in gewaltigen Mengen Methan entweichen könnte. Dabei wird dann darauf hingewiesen, dass Methan einen 30 Mal stärkeren Treibhauseffekt besitzt als Kohlendioxid, oft ohne dabei zu erwähnen, dass sich diese Größe auf dieselbe Gewichtseinheit bezieht und Methan in wesentlich geringerer Menge in der Atmosphäre vorhanden ist als CO2. Die Methan-Emissionen aus den nördlichen Permafrostregionen zeigen bisher keine eindeutige Zunahme. Dennoch ist das Methanproblem im Permafrost für die folgenden Jahrzehnte nicht zu unterschätzen, befinden sich hier doch 60% des weltweiten Boden-Kohlenstoffs. Wieviel davon jedoch durch künftige Auftauprozesse als Methan freigesetzt oder als Kohlendioxid von sich neu entwickelnden Pflanzen gespeichert wird, lässt sich nur schwer prognostizieren. Die mit dem Auftauen verbundenen Prozesse sind hochkomplex und lassen sich in ihrer Wirkung auf die Emissionen von Methan oder Kohlendioxid kaum berechnen.





Zukünftige Aerosolkonzentrationen: Die Zunahme der durch menschliche Aktivitäten verursachten Aerosole hat lange Zeit dem Klimawandel entgegengewirkt und einen abkühlenden Effekt gehabt. Erst in den letzten Jahrzehnten hat die Aerosolbelastung der Atmosphäre, die als gesundheitsschädlich gilt, in einigen Regionen der Erde abgenommen. In Zukunft wird das mit wenigen Ausnahmen in allen wichtigen Ballungsräumen der Erde und im globalen Mittel mehr oder weniger der Fall sein. Gerade bei einem starken Rückgang fossiler Emissionen wird auch die Aerosolbelastung stark abnehmen, da der größte Teil der Aerosole, vor allem die besonders klimawirksamen Sulfataerosole, bei der Verbrennung fossiler Energierohstoffe entstehen. Die Erwärmung durch weniger Aerosole wird somit der zu erwartenden Abkühlung durch weniger Treibhausgase entgegenwirken und die Erreichung des 1,5- bzw. 2,0-Grad-Ziels, das einen gefährlichen Klimawandel verhindern soll, noch schwieriger machen. S. auch Strahlungsantrieb von Aerosolen und Klimawirkung von Aerosolen.

Bildersammlung

Bilder mit freien Lizenzen: Eine Sammlung von z.Zt. ca. 1700 Abbildungen mit freien Lizenzen, die - meistens unter bestimmten Bedingungen - weiter verwendet werden können. Es gibt z.B. Bilder zu folgenden Kategorien: Atmosphärische Zirkulation, Dürren, Eisschilde, Tropische Wirbelstürme etc. Die Bilder entstammen frei zugänglichen wissenschaftlichen Zeitschriften, Plattformen von Organisationen, die weitgehend copyrightfreies Material zur Verfügung stellen, und z.T. auch Büchern. Sie sind mit Erläuterungen versehen und wichtigen Themen des Klimawiki zugeordnet, was ein Verständnis im sachlichen Kontext ermöglicht. Die Sammlung wird ausgebaut.



Aktuelle Entwicklungen

CO2 auf Rekord-Niveau Nach den Messwerten auf dem Mauna Loa erreichte die CO2-Konzentration der Atmosphäre im Jahr 2023 mit über 420 ppm einen neuen Rekordwert. Über mehrere Millionen Jahre betrug dieser Wert weniger als 300 ppm, vor Beginn der Industrialiserung sogar weniger als 280 ppm. Im Vergleich dazu bedeutet die aktuelle CO2-Konzentration eine Steigerung um 50% in nur gut 200 Jahren, was gegenüber natürlichen Veränderungen geradezu explosiv ist. Auch die Corona-Krise hat daran so gut wie nichts geändert und hat den CO2-Anstieg des Jahres 2020 nur geringfügig gedämpft. Mehr: Kohlendioxid-Konzentration



Immer weniger Meereis Das arktische Meereis hat bisher vor allem im September, dem Monat seiner geringsten Ausdehnung, stark abgenommen. Im September 2020 wurde fast das bisherige Minimum vom September 2012 erreicht und seit Beginn der Satellitenmessungen nach 2012 zum zweiten Mal die 4 Mio. km2 Grenze unterschritten. Die Eiskante lag nördlich des 85. Breitengrads weit nördlich der Inselgruppen Spitzbergen, Franz-Josef-Land und Sewernaja Semlja und damit so weit im Norden wie bisher noch nie in der Satellitenära. Über den Zeitraum 1979-2019 zeigte das September-Eis eine Rate von -12,9 % pro Jahrzehnt.
Das antarktische Meereis nahm in den letzten Jahrzehnten dagegen eher leicht zu, worüber es verschiedene Erklärungsversuche gibt. Seit 2017 nahm die Ausdehnung des Eises rund um die Antarktis jedoch bis zum aktuellen Jahr überraschenderweise deutlich ab. Mehr: Arktisches Meereis, Antarktisches Meereis


2023 - das wärmste Jahr! 2023 ist das wärmste Jahr seit Beginn der Messungen. Die globale Mitteltemperatur lag nach dem Copernicus-Erdbeobachtungsprogramm der Europäischen Union mit 1,48 °C über den vorindustriellen (1850-1900) Temperaturen nur noch knapp unter der 1,5-Grad-Grenze, die nach dem Klimaabkommen von Paris (2015) im 21. Jahrhundert längerfristig nicht überschritten werden sollte, um einen gefährlichen Klimawandel zu vermeiden. 2023 übertraf damit das bisherige Rekordjahr 2016, dessen hohe Temperaturen durch einen starken El Niño, eine ungewöhnliche Erwärmung im tropischen Pazifik, mit beeinflusst wurden. Auch 2023 hat sich ein starker El Niño entwickelt, der wahrscheinlich noch in das Jahr 2024 hinein anhalten wird. Grundlegend für die hohen Temperaturen im Jahr 2023 war aber vor allem der Klimawandel durch die Emission anthropogener Treibhausgase. Das belegt das Jahr 2020, das trotz des Einflusses durch eine La Niña, die kalte Schwester von El Niño, nur knapp nach 2016 das bisher drittwärmste Jahr wurde. Auch die Ozeane waren 2023 historisch warm, mit besonders hohen Meeresoberflächentemperaturen im Nordatlantik.

Climate Engineering

Trotz zahlreicher Warnungen aus der Wissenschaft vor den Folgen des Klimawandels zeigen die internationalen Bemühungen um den Klimaschutz nur wenig Wirkung. Die Konzentration von Kohlendioxid in der Atmosphäre steigt mit 3,1 % pro Jahr unvermindert an und liegt inzwischen bei über 400 ppm. Angesichts dieser Entwicklung halten es viele Wissenschaftler für kaum noch möglich, dass das allgemein anerkannte Klimaziel, den globalen Temperaturanstieg auf 2 °C oder gar 1,5 °C zu begrenzen, erreicht werden kann. Daher werden zunehmend Eingriffe in das Klimasystem diskutiert, die die Auswirkungen des Klimawandels begrenzen sollen. Solche Eingriffe werden unter dem Begriff Climate Engineering zusammengefasst. Dabei geht es zum einen um die nachträgliche Entfernung von Kohlendioxid aus der Atmosphäre und zum anderen um die Beeinflussung der Sonneneinstrahlung.

Climate Engineering, Solar Radiation Management (SRM), Modifikation mariner Schichtwolken, Climate Engineering und Arktisches Meereis, Ozeandüngung, Kohlendioxidentzug durch Aufforstung, Ökonomische Aspekte des Climate Engineering, Politische Herausforderungen von Climate Engineering

Bildungswiki Klimawandel

Das "Bildungswiki Klimawandel" ist ein Kooperationsprojekt zwischen dem Deutschen Bildungsserver, dem Climate Service Center und dem Hamburger Bildungsserver zum Aufbau einer Enzyklopädie über den anthropogenen Klimawandel und seine Folgen. In der sachlichen Richtigkeit sind die Artikel an den Ergebnissen aktueller wissenschaftlicher Veröffentlichungen orientiert, die in renommierten Fachzeitschriften erschienen und zumeist in die zusammenfassenden Sachstandsberichte des Weltklimarates IPCC eingegangen sind.

Anmeldung zur Mitarbeit bitte über Dieter Kasang.

Kontakt: Dieter Kasang