Klimaänderungen in Bayern: Unterschied zwischen den Versionen

Aus Klimawandel
KKeine Bearbeitungszusammenfassung
 
(2 dazwischenliegende Versionen desselben Benutzers werden nicht angezeigt)
Zeile 4: Zeile 4:
[[Bild:Bayern heiße Eistage1951-2018.jpg|thumb|480px|Heiße Tage (Maximumtemperatur über 30 °C) und Eistage (Maximumtemperatur unter 0 °C) pro Jahr in Bayern 1881-2018]]
[[Bild:Bayern heiße Eistage1951-2018.jpg|thumb|480px|Heiße Tage (Maximumtemperatur über 30 °C) und Eistage (Maximumtemperatur unter 0 °C) pro Jahr in Bayern 1881-2018]]
== Temperaturänderungen ==
== Temperaturänderungen ==
Die Jahresmitteltemperatur beträgt für 1971-2000 7,8 °C, mit großen Unterschieden zwischen Sommer (16,2 °C) und Winter (0,5 °C). Je nach Höhenlage können die Jahresmitteltemperaturen wie in Unterfranken auch 10 °C erreichen oder wie im Allgäu nur 6 °C. Seit 1881 ist die Jahresmitteltemperatur um 1,4 °C angestiegen und liegt im neuen Jahrhundert über 8,0 °C. Der Anstieg übertrifft leicht den Trend für Deutschland mit 1,3 °C und deutlich den globalen Trend von fast 1,0 °C.<ref name="Staatsministerium 2015" /> Deutliche Änderungen zeigen sich auch bei den [[Kenntage]]n: Die Sommertage haben seit den 1950er Jahren um 23,7 Tage pro Jahr zugenommen und die Heißen Tage um 8,4 Tage pro Jahr. Dagegen haben die Frosttage im selben Zeitraum um 23,9 Tage pro Jahr und die Eistage um 13 Tage pro Jahr abgenommen.
Die Jahresmitteltemperatur betrug für die Periode 1971-2000 7,8 °C, mit großen Unterschieden zwischen Sommer (16,2 °C) und Winter (0,5 °C). Je nach Höhenlage können die Jahresmitteltemperaturen wie in Unterfranken auch 10 °C erreichen oder wie im Allgäu nur 6 °C. Seit 1881 ist die Jahresmitteltemperatur um 1,4 °C angestiegen und liegt im neuen Jahrhundert bei über 8,0 °C. Der Anstieg übertrifft leicht den Trend für Deutschland von 1,3 °C und deutlich den globalen Trend von fast 1,0 °C.<ref name="Staatsministerium 2015" /> Deutliche Änderungen zeigen sich auch bei den [[Kenntage]]n: Die Sommertage haben seit den 1950er Jahren um 23,7 Tage pro Jahr zugenommen und die Heißen Tage um 8,4 Tage pro Jahr. Dagegen haben die Frosttage im selben Zeitraum um 23,9 Tage pro Jahr und die Eistage um 13 Tage pro Jahr abgenommen.
[[Bild:Bayern niederschlag jahr 1881-2019.jpg|thumb|480px|Änderung der jährlichen Niederschlagsmittel in Bayern 1881-2018 im Vergleich zu 1961-1990]]
[[Bild:Bayern niederschlag jahr 1881-2019.jpg|thumb|480px|Änderung der jährlichen Niederschlagsmittel in Bayern 1881-2018 im Vergleich zu 1961-1990]]
== Niederschlagsänderungen ==
== Niederschlagsänderungen ==
Die mittleren jährlichen Niederschläge liegen bei 945 mm und damit deutlich über dem Deutschland-Mittel von ca. 800 mm. Deutliche Unterschiede finden sich zwischen Mittel- und Nordwestbayern mit ca. 600 mm und den bayerischen Alpen mit bis zu 1800 mm. Im Vergleich zu den 1970er Jahren hat sich die Wahrscheinlichkeit eines trockenen und heißen Sommers mehr als verdoppelt. Zwischen 1881 und 2014 haben die mittleren Jahresniederschläge in Bayern um gut 10 % zugenommen, besonders stark im Winter mit 28 %, kaum dagegen im Sommer. Regional ist es im Sommer auch zu Abnahmen des Niederschlags gekommen, so um bis zu -25 % im unteren Maingebiet. Der Temperaturanstieg hat dazu geführt, dass die Niederschläge im Winterhalbjahr immer weniger als Schnee, sondern als Regen fallen. Als Folge hat sich die Dauer der Schneedecken von den 1950er Jahren bis ca. 2010 in den Mittelgebirgen um 7-9 Tage verringert, in den Alpen sogar um 11 Tage.<ref name="Staatsministerium 2015" />
Die mittleren jährlichen Niederschläge liegen bei 945 mm und damit deutlich über dem Deutschland-Mittel von ca. 800 mm. Starke Unterschiede finden sich zwischen Mittel- und Nordwestbayern mit ca. 600 mm und den bayerischen Alpen mit bis zu 1800 mm. Zwischen 1881 und 2014 haben die mittleren Jahresniederschläge in Bayern um gut 10 % zugenommen, besonders stark im Winter mit 28 %, kaum dagegen im Sommer. Regional ist es im Sommer auch zu Abnahmen des Niederschlags gekommen, so um bis zu -25 % im unteren Maingebiet. Der Temperaturanstieg hat dazu geführt, dass die Niederschläge im Winterhalbjahr immer weniger als Schnee, sondern als Regen fallen. Als Folge hat sich die Dauer der Schneedecken von den 1950er Jahren bis ca. 2010 in den Mittelgebirgen um 7-9 Tage verringert, in den Alpen sogar um 11 Tage.<ref name="Staatsministerium 2015" />


== Einzelnachweise ==
== Einzelnachweise ==

Aktuelle Version vom 6. August 2019, 05:50 Uhr

Änderung der Jahresmitteltemperatur in Bayern 1881-2018 im Vergleich zu 1961-1990

Das Klima in Bayern

Das bayerische Klima gehört zur warmgemäßigten Klimazone. Die bestimmenden Wetterlagen sind die der Westwindzone mit ihrem maritimen Einfluss. Sie sorgen für das Eindringen von Tiefdruckgebieten vom Atlantik her und führen im Winter zu eher höheren Temperaturen mit ausgiebigen Niederschlägen. Die Sommer sind in Bayern eher trocken. Besonders ausgeprägt sind in Bayern Föhn-Wetterlagen, auch wenn sie selten vorkommen. Sie entstehen aus Luftströmungen südlich der Alpen, die die Alpen überqueren und sich beim Abstieg auf der Nordseite im bayerischen Alpenvorland stark erwärmen. Im Winter und Frühling kann es dabei zu plötzlichen Schneeschmelzen kommen. Drei bis vier Mal im Jahr treten Vb-Wetterlagen auf, die feuchte Luft vom Mittelmeer östlich um die Alpen herumführen und in Bayern starke Niederschläge und Überschwemmungen bewirken können. Bayern hat aber auch Anteil am kontinentalen Klima Osteuropas, was im Winter zu Kaltlufteinbrüchen führen kann.[1]

Heiße Tage (Maximumtemperatur über 30 °C) und Eistage (Maximumtemperatur unter 0 °C) pro Jahr in Bayern 1881-2018

Temperaturänderungen

Die Jahresmitteltemperatur betrug für die Periode 1971-2000 7,8 °C, mit großen Unterschieden zwischen Sommer (16,2 °C) und Winter (0,5 °C). Je nach Höhenlage können die Jahresmitteltemperaturen wie in Unterfranken auch 10 °C erreichen oder wie im Allgäu nur 6 °C. Seit 1881 ist die Jahresmitteltemperatur um 1,4 °C angestiegen und liegt im neuen Jahrhundert bei über 8,0 °C. Der Anstieg übertrifft leicht den Trend für Deutschland von 1,3 °C und deutlich den globalen Trend von fast 1,0 °C.[1] Deutliche Änderungen zeigen sich auch bei den Kenntagen: Die Sommertage haben seit den 1950er Jahren um 23,7 Tage pro Jahr zugenommen und die Heißen Tage um 8,4 Tage pro Jahr. Dagegen haben die Frosttage im selben Zeitraum um 23,9 Tage pro Jahr und die Eistage um 13 Tage pro Jahr abgenommen.

Änderung der jährlichen Niederschlagsmittel in Bayern 1881-2018 im Vergleich zu 1961-1990

Niederschlagsänderungen

Die mittleren jährlichen Niederschläge liegen bei 945 mm und damit deutlich über dem Deutschland-Mittel von ca. 800 mm. Starke Unterschiede finden sich zwischen Mittel- und Nordwestbayern mit ca. 600 mm und den bayerischen Alpen mit bis zu 1800 mm. Zwischen 1881 und 2014 haben die mittleren Jahresniederschläge in Bayern um gut 10 % zugenommen, besonders stark im Winter mit 28 %, kaum dagegen im Sommer. Regional ist es im Sommer auch zu Abnahmen des Niederschlags gekommen, so um bis zu -25 % im unteren Maingebiet. Der Temperaturanstieg hat dazu geführt, dass die Niederschläge im Winterhalbjahr immer weniger als Schnee, sondern als Regen fallen. Als Folge hat sich die Dauer der Schneedecken von den 1950er Jahren bis ca. 2010 in den Mittelgebirgen um 7-9 Tage verringert, in den Alpen sogar um 11 Tage.[1]

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 1,2 Bayerisches Staatsministerium für Umwelt und Verbraucherschutz (2015): Klima-Report Bayern 2015 - Klimawandel, Auswirkungen, Anpassungs- und Forschungsaktivitäten, München, https://www.stmuv.bayern.de/themen/klimaschutz/forschung/klimareport2015.htm


Lizenzhinweis

Dieser Artikel ist ein Originalartikel des Klima-Wiki und steht unter der Creative Commons Lizenz Namensnennung-Weitergabe unter gleichen Bedingungen 3.0 Deutschland. Informationen zum Lizenzstatus eingebundener Mediendateien (etwa Bilder oder Videos) können in den meisten Fällen durch Anklicken dieser Mediendateien abgerufen werden und sind andernfalls über Dieter Kasang zu erfragen. CC-by-sa.png
Kontakt: Dieter Kasang