Blockierende Wetterlage

Aus Klimawandel
Abb. 1: Omegalage 2010 als ursächliche Verbindung der Überschwemmungen in Pakistan und Mitteleuropa sowie der Wald- und Torfbrände in Russland.

Unter einer Blockierenden Wetterlage versteht man eine im Mittel etwa ein bis zwei Wochen dauernde stationäre Lage der planetaren Wellen. Diese bewegen sich normalerweise in den mittleren Breiten vom Jetstream gesteuert von Westen nach Osten rund um den Globus. Bei einer Blockierenden Wetterlage setzen sich größere Hoch- und Tiefdruckgebiete über mehrere Tage fest und können im Sommer Hitzewellen auf der einen und Starkniederschläge auf der anderen Seite bewirken. Im Kern wird die Westwinddrift durch ein Hochdruckgebiet, das bis in große Höhen reicht, blockiert. Eine markante Form einer blockierenden Wetterlage ist die sogenannte „Omegalage“. Dabei wird in der Höhe das Hochdruckgebiet in einer dem griechischen Großbuchstaben Omega ähnlichen Form umströmt.

Über Europa entstehen Omega-Wetterlagen vor allem im Sommer. Dabei kann sich das Azorenhoch bis nach Mitteleuropa ausdehnen und wird von zwei Tiefdruckrinnen westlich und östlich eingerahmt. Eine solche Wetterlage war verantwortlich für den europäischen Hitzesommer 2003. Auch die Hitzewelle im westlichen Russland 2010 war durch eine Omegalage über Europa und Westasien bestimmt, während deren östliches Tief gleichzeitig anhaltende Starkregen über Pakistan bewirkten (Abb. 1).

Nach Modellprojektionen wird sich die Lage von Blockierenden Wetterlagen weiter nach Osten und Norden verschieben. Dadurch wird ihre Häufigkeit in Mittleren Breiten ab- und in hohen Breiten zunehmen. Die stärkste Abnahme wird im Winter erwartet. Möglicherweise wird es dadurch zu weniger Extremereignissen kommen. Im Sommer muss allerdings damit gerechnet werden, dass der Einfluss von blockierenden Wetterlgen auf z.B. Hitzewellen durch die steigenden Temperaturen und die Zunahme von Verdunstung und Bodentrockenheit übertroffen wird.[1]

Einzelnachweise

  1. Woollings, T., D. Barriopedro, J. Methven et al. (2018): Blocking and its Response to Climate Change. Curr Clim Change Rep 4, 287–300

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