Klimaprojektionen Süddeutschland

Aus Klimawandel
Version vom 22. Oktober 2018, 15:26 Uhr von Dieter Kasang (Diskussion | Beiträge)
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Für die beiden Bundesländer Baden-Württemberg und Bayern wurden drei regionale Modellrechnungen durchgeführt (mit dem Hamburger Modell REMO und zwei auf Wetterstationen basierenden Modellen: WETTREG und ein Modell des PIK), die die Zeiträume 1971-2000 mit 2021-2050 vergleichen und auf dem IPCC-Szenario B2 beruhen. Da die Untersuchungen im Rahmen des Projekts KLIWA (Klimaveränderung und Konsequenzen für die Wasserwirtschaft) durchgeführt wurden, beziehen sich die jahreszeitlichen Aussagen auf den hydrologischen Winter (November-April) und den hydrologischen Sommer (Mai-Oktober). Die folgenden Ergebnisse sind über alle drei Modelle gemittelt.[1]

Temperaturen

Die Temperaturen nehmen in dem untersuchten Zeitraum nach den Modellsimulationen im hydrologischen Winter mit 2 °C deutlich stärker zu als im hydrologischen Sommer mit 1,4 °C. Besonders stark ist die Erhöhung relativ gesehen in den meteorologischen Wintermonaten Dezember bis Februar. In einzelnen Monaten und an einzelnen Stationen ergeben sich auch deutlich größere Unterschiede. So steigen etwa in Freudenstadt die mittleren Tagestemperaturen im Dezember von -0,5 °C auf +2,5 °C und im August von 15 °C auf 17 °C. Temperaturerhöhungen von 2 °C und mehr liegen bei einem Zeitraum von ca. 50 Jahren und bei dem gewählten relativ „niedrigen“ Szenario B2 deutlich über dem globalen Durchschnitt. An vielen Stationen nimmt die Zahl der Sommertage (max. Temperatur 25 °C und mehr) um ein Drittel und mehr zu, während sich die Zahl der heißen Tage (max. Temperatur 30 °C und mehr) sogar verdoppelt. Und im Winter halbiert sich vielfach die Zahl der Eistage, worunter man Tage mit einer maximalen Temperatur unter 0 °C versteht.

Niederschläge

Beim Niederschlag ist im Sommer in beiden Bundesländern mit nur geringen Veränderungen zu rechnen. Eine Ausnahme mit größeren Abnahmen ist der Südosten Bayerns. Für die meisten Gebiete sind Abnahmen unter 10 % berechnet worden. Die Winterniederschläge werden dagegen deutlich bis zu 35 % zunehmen, wofür die größere Häufigkeit der Großwetterlage „Westlage zyklonal“ verantwortlich sein wird. Auch die Anzahl der Tage mit hohen Niederschlägen, d.h. Tage mit mehr als 25 mm Niederschlag, wird im Winter zunehmen. Die Trockenperioden gehen dagegen in Baden-Württemberg zurück, während sie in Bayern zwischen April und August zunehmen könnten. Starke Zunahmen beim Niederschlag wird es wahrscheinlich in den Mittelgebirgen Schwarzwald,Odenwald, Spessart und Frankenwald geben.[2]

Einzelnachweise

Weblinks


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