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|{{Box2|Ueberschrift=Neue und überarbeitete Artikel|Fliesstext={{Bild-links|Bild=Wiederkäuer Methan.jpg|Breite=280px}} '''[[Landwirtschaft als Klimafaktor]]''' Die Landwirtschaft ist nicht nur durch den Klimawandel betroffen, sondern ist auch selber ein wichtiger Verursacher des Klimawandels. Aus der Land- und Forstwirtschaft und anderen Landnutzungen durch den Menschen stammen wichtige Treibhausgase wie Kohlendioxid (CO<sub>2</sub>), Methan (CH<sub>4</sub>) und Lachgas (N<sub>2</sub>O). Ursachen sind vor allem schon seit Jahrtausenden die Abholzung von Wäldern, aber auch die Haltung von Wiederkäuern und die Anwendung von Düngemitteln. Damit erhöht die Landwirtschaft die Treibhausgaskonzentration in der Atmosphäre und erwärmt das Klima. Durch die Nutzung der Landflächen der Erde verändert die Landwirtschaft aber auch deren Oberfläche und beeinflusst damit die Strahlung, den Wasserkreislauf und die bodennahen Luftströmungen und damit das lokale und regionale Klima. Andererseits sind die Land- und Forstwirtschaft aber auch in der Lage, durch eine veränderte Nutzung, z.B. durch Aufforstung, einen Beitrag zum Klimaschutz zu leisten.<br />
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|{{Box2|Ueberschrift=Neue und überarbeitete Artikel|Fliesstext={{Bild-links|Bild=D Temp 2000-2100.png|Breite=280px}}'''[[Klimaprojektionen Deutschland]]''': Für Deutschland zeigen Berechnungen mit regionalen Klimamodellen, dass die Jahresmitteltemperaturen stärker als im globalen Durchschnitt ansteigen werden. Alledings ist das auch darin begründet, dass die globalen Mitteltemperaturen auch die Werte über den Ozeanen miteinbeziehen, während für Deutschland nur Landtemperaturen berechnet werden. Diese werden nach einem hohen Szenario bis 2100 um fast 4 °C ansteigen, im Alpenraum sogar noch mehr. Bei den Niederschlägen werden sich dagegen kaum Veränderungen ergeben. Die Winterniederschläge werden vielleicht geringfügig zunehmen, die Niederschläge im Sommer mehr oder weniger gleich bleiben.<br />
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[[Bild:Antriebskräfte-Hitzewellen.jpg|left|280 px]]'''[[Hitzewellen]]''': Hitzewellen gehören mit Dürren, Starkniederschlägen, Tropischen Wirbelstürmen und Außertropischen Stürmen zu den Wetterextremen, die durch den Klimawandel verstärkt oder häufiger auftreten. Hitzewellen zählen zu den tödlichsten Naturkatastrophen und haben Auswirkungen auf die menschliche Gesundheit, Ökosysteme, die Landwirtschaft und die Ökonomie. Vor allem in den letzten beiden Jahrzehnten haben extreme Hitzewellen mit z.T. Zigtausenden von Todesopfern immer wieder deutlich gemacht, dass Extremereignisse durch die globale Erwärmung zu erheblichen Belastungen für menschliche und natürliche Systeme führen. In Europa wurden nördlich des 50. Breitengrades Temperaturen von über 40 °C, in Nordamerika sogar von fast 50 °C gemessen. Zukünftig ist im Nahen Osten sogar mit einer Überschreitung der 60-Grad-Marke zu rechnen. Hinzu kommt, dass Hitzewellen in bestimmten Großregionen oft gehäuft und zusammen mit Dürren auftreten und dass bei hoher Luftfeuchtigkeit die sog. gefühlte Temperatur die gemessenen Werte deutlich überschreitet. Das hat die Befürchtung aufkommen lassen, ob manche Regionen der Erde in einigen Jahrzehnten überhaupt noch bewohnbar sein werden.<br />
[[Bild:Sonnenblumen Dürre EU.jpg|left|280 px]]'''[[Klimaänderungen und Landwirtschaft]]''': Die Landwirtschaft ist einerseits ein wesentlicher Antrieb des globalen Klimawandels, sie ist andererseits aber auch wie kaum ein anderer Wirtschaftssektor stark davon betroffen. Durch den Klimawandel steigen die Temperaturen und können zumindest in höheren Breiten das Wachstum von Anbaupflanzen fördern. Höhere Temperaturen können aber auch die Verdunstung verstärken und so zu mehr Trockenheit führen. Und sie können Schädlinge und Krankheiten befördern, die Pflanzen und Tiere schädigen. Durch Veränderung der Niederschlagsmuster, aber auch durch das Zusammenwirken von Hitze und Dürren kann es zu erheblichen Problemen bei der Wasserversorgung kommen. Den negativen Auswirkungen des Klimawandels entgegen stehen die Folgen des CO<sub>2</sub>-Düngungseffekts. Die höhere Kohlendioxidkonzentration, die die globale Erwärmung primär antreibt, verstärkt die Photosynthese und damit das Pflanzenwachstum.
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[[Bild:Ocean-CO2-uptake-dt.jpg|left|280 px]]'''[[Kohlenstoff im Ozean]]''': Der Ozean ist mit großem Abstand der größte Kohlenstoffspeicher im oberflächennahen Kohlenstoffkreislauf der Erde. Er nimmt nicht nur etwa 90% der Erwärmung der Atmosphäre durch den menschengemachten Treibhauseffekt auf, sondern auch ein Viertel der anthropogenen CO<sub>2</sub>-Emissionen. Ohne den Ozean würden auf der Erde längst lebensfeindliche Temperaturen herrschen. Die umfassende Aufnahme von Kohlendioxid ist dadurch möglich, dass sich CO<sub>2</sub> im Wasser leicht löst und dass Meeresströmungen es in größere Tiefen weitertransportieren und chemische Prozesse Kohlendioxid in andere Verbindungen umwandeln. Eine weitere Temperaturerhöhung könnte jedoch dazu führen, dass sich diese Prozesse in der Zukunft zunehmend abschwächen.<br />
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[[Bild:K-G-Klimazonen-Gegenwart.jpg|left|280 px]]'''[[Änderung der Klimazonen]]''': Die Erwärmung der Erde durch den Menschen erfolgt räumlich nicht gleichmäßig. So wird eine höhere Erwärmung in der Arktis und der borealen Klimazone beobachtet als in den Tropen oder mittleren Breiten. Auch die Niederschläge verändern sich regional unterschiedlich, so dass der Gegensatz zwischen feuchten und trockenen Regionen vielfach größer wird. Die räumlich verschiedene Veränderung des Klimas besitzt Folgen für die Ökosysteme der Welt und die Verbreitung von Pflanzen und Tieren und stellt ein Bedrohungspotentiell für die Biodiversität dar. Auch ökonomische und soziale Systeme können durch die Abnahme von Wasserressourcen und den veränderten Anbau von Nahrungsmitteln betroffen sein.<br />
 
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|{{Box2|Ueberschrift=Bildersammlung|Fliesstext={{Bild-links|Bild=Europa temp RCP85.jpg|Breite=280px}}'''[[:Kategorie:Bildergalerien|Bilder mit freien Lizenzen]]''': Eine Sammlung von z.Zt. ca. 1700 Abbildungen mit freien Lizenzen, die - meistens unter bestimmten Bedingungen - weiter verwendet werden können. Es gibt z.B. Bilder zu folgenden Kategorien: [[Atmosphärische Zirkulation (Bilder)|Atmosphärische Zirkulation]], [[Dürren (Bilder)|Dürren]], [[Eisschilde (Bilder)|Eisschilde]], [[Tropische Wirbelstürme (Bilder)|Tropische Wirbelstürme]] etc. Die Bilder entstammen frei zugänglichen wissenschaftlichen Zeitschriften, Plattformen von Organisationen, die weitgehend copyrightfreies Material zur Verfügung stellen, und z.T. auch Büchern. Sie sind mit Erläuterungen versehen und wichtigen Themen des Klimawiki zugeordnet, was ein Verständnis im sachlichen Kontext ermöglicht. Die Sammlung wird ausgebaut.
|{{Box2|Ueberschrift=Bildersammlung|Fliesstext={{Bild-links|Bild=Europa temp RCP85.jpg|Breite=280px}}'''[[:Kategorie:Bildergalerien|Bilder mit freien Lizenzen]]''': Eine Sammlung von z.Zt. ca. 2000 Abbildungen mit freien Lizenzen, die - meistens unter bestimmten Bedingungen - weiter verwendet werden können. Es gibt z.B. Bilder zu folgenden Kategorien: [[Atmosphärische Zirkulation (Bilder)|Atmosphärische Zirkulation]], [[Dürren (Bilder)|Dürren]], [[Eisschilde (Bilder)|Eisschilde]], [[Tropische Wirbelstürme (Bilder)|Tropische Wirbelstürme]] etc. Die Bilder entstammen frei zugänglichen wissenschaftlichen Zeitschriften, Plattformen von Organisationen, die weitgehend copyrightfreies Material zur Verfügung stellen, und z.T. auch Büchern. Sie sind mit Erläuterungen versehen und wichtigen Themen des Klimawiki zugeordnet, was ein Verständnis im sachlichen Kontext ermöglicht. Die Sammlung wird ausgebaut.
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|{{Box2|Ueberschrift=Aktuelle Entwicklungen|Fliesstext={{Bild-links|Bild=Konzentration_CO2_aktuell.jpg|Breite=280px}}'''CO<sub>2</sub> auf Rekord-Niveau''' Nach den Messwerten auf dem Mauna Loa erreichte die CO<sub>2</sub>-Konzentration der Atmosphäre im Jahr 2022 mit fast 420 ppm einen neuen Rekordwert. Über mehrere Millionen Jahre betrug dieser Wert weniger als 300 ppm, vor Beginn der Industrialiserung sogar weniger als 280 ppm. Im Vergleich dazu bedeutet die aktuelle CO<sub>2</sub>-Konzentration eine Steigerung um 50% in nur gut 200 Jahren, was gegenüber natürlichen Veränderungen geradezu explosiv ist. Auch die [[Corona-Virus und CO2-Emissionen|Corona-Krise]] hat daran so gut wie nichts geändert und hat den CO<sub>2</sub>-Anstieg des Jahres 2020 nur geringfügig gedämpft. Mehr: [[Kohlendioxid-Konzentration]]<br />  
|{{Box2|Ueberschrift=Aktuelle Entwicklungen|Fliesstext={{Bild-links|Bild=Konzentration_CO2_aktuell.jpg|Breite=280px}}'''CO<sub>2</sub> auf Rekord-Niveau''' Nach den Messwerten auf dem Mauna Loa erreichte die CO<sub>2</sub>-Konzentration der Atmosphäre im Jahr 2024 mit über 422 ppm einen neuen Rekordwert. Über mindestens 800.000, evtl. sogar über 2-3 Millionen Jahre betrug dieser Wert weniger als 300 ppm, vor Beginn der Industrialiserung sogar weniger als 280 ppm. Im Vergleich dazu bedeutet die aktuelle CO<sub>2</sub>-Konzentration eine Steigerung um 50% in nur gut 200 Jahren, was gegenüber natürlichen Veränderungen geradezu explosiv ist. Auch die [[Corona-Virus und CO2-Emissionen|Corona-Krise]] hat daran so gut wie nichts geändert und hat den CO<sub>2</sub>-Anstieg des Jahres 2020 nur geringfügig gedämpft. Mehr: [[Kohlendioxid-Konzentration]]<br />  








[[Bild:Arctic Sept ice1879-2013.jpg|left|280 px]]'''Immer weniger Meereis''' Das arktische Meereis hat bisher vor allem im September, dem Monat seiner geringsten Ausdehnung, stark abgenommen. Im September 2020 wurde fast das bisherige Minimum vom September 2012 erreicht und seit Beginn der Satellitenmessungen nach 2012 zum zweiten Mal die 4 Mio. km<sup>2</sup> Grenze unterschritten. Die Eiskante lag nördlich des 85. Breitengrads weit nördlich der Inselgruppen Spitzbergen, Franz-Josef-Land und Sewernaja Semlja und damit so weit im Norden wie bisher noch nie in der Satellitenära. Über den Zeitraum 1979-2019 zeigte das September-Eis eine Rate von -12,9 % pro Jahrzehnt.<br> Das antarktische Meereis nahm in den letzten Jahrzehnten dagegen eher leicht zu, worüber es verschiedene Erklärungsversuche gibt. Seit 2017 nahm die Ausdehnung des Eises rund um die Antarktis jedoch bis zum aktuellen Jahr deutlich ab. Mehr: [[Arktisches Meereis]], [[Antarktisches Meereis]]<br />
[[Bild:Arctic Sept ice1879-2013.jpg|left|280 px]]'''Immer weniger Meereis''' Das arktische Meereis hat bisher vor allem im September, dem Monat seiner geringsten Ausdehnung, stark abgenommen. Im September 2020 wurde fast das bisherige Minimum vom September 2012 erreicht und seit Beginn der Satellitenmessungen nach 2012 zum zweiten Mal die 4 Mio. km<sup>2</sup> Grenze unterschritten. Die Eiskante lag nördlich des 85. Breitengrads weit nördlich der Inselgruppen Spitzbergen, Franz-Josef-Land und Sewernaja Semlja und damit so weit im Norden wie bisher noch nie in der Satellitenära. Über den Zeitraum 1979-2019 zeigte das September-Eis eine Rate von -12,9 % pro Jahrzehnt.<br> Das antarktische Meereis nahm in den letzten Jahrzehnten dagegen eher leicht zu, worüber es verschiedene Erklärungsversuche gibt. Seit 2017 nahm die Ausdehnung des Eises rund um die Antarktis jedoch bis zum aktuellen Jahr überraschenderweise deutlich ab. Mehr: [[Arktisches Meereis]], [[Antarktisches Meereis]]<br />






[[Bild:Temp global aktuell.jpg|left|280 px]]
[[Bild:Global-temp-1940-2025.jpg|left|280 px]]
'''2016 und 2020 die wärmsten Jahre!''' Nach der Jahrhundertwende schien es zunächst, als ob sich die globale Mitteltemperatur trotz einer steigenden Treibhausgaskonzentration in der Atmosphäre nicht weiter erhöhen würde. Die Werte im neuen Jahrhundert lagen nur bei wenigen Jahren geringfügig über dem Spitzenjahr am Ende des letzten Jahrhunderts, 1998. In den 2010er Jahren sind die Temerpaturen jedoch wieder deutlich angestiegen. 1998 wurde von fast allen Jahren übertroffen. 2015 und 2016 lagen sogar um etwa 0,3 °C über dem Rekordjahr der 1990er Jahre. Grund war wie für 1998 ein starker El Niño, jene ungewöhnliche Erwärmung im tropischen Pazifik, die 2016 zu dem bisher wärmsten je gemessenen Jahr gemacht hat. Obwohl dann in den Folgejahren der El Niño-Einfluss verschwand, waren aber auch 2017, 2018 und 2019 noch relativ warm und gehörten zu den bis dahin fünf wärmsten Jahren seit Beginn der Messungen. 2020 wurde dann das zweitwärmste Jahr knapp nach 2016, obwohl es unter dem Einfluss einer La Niña stand, der kalten Schwester von El Niño. In Europa war 2020 jedoch wärmer als alle Jahre zuvor. [[Aktuelle Klimaänderungen|Mehr zur aktuellen Klimaänderung]]<br />
'''[[2023 und 2024 - die wärmsten Jahre]]''' 2024 hat das bisher wärmste Jahr 2023 noch einmal um 0,12 °C globale Mitteltemperatur übertroffen und ist jetzt das wärmste Jahr seit Beginn der Messungen. Die globale Mitteltemperatur lag nach dem europäischen Copernicus Climate Change Service mit 1,60 °C über den vorindustriellen (1850-1900) Temperaturen und war damit das erste Kalenderjahr, das die 1,5-Grad-Grenze des Klimaabkommens von Paris (2015) übertroffen hat. Wie im bisherige Rekordjahr 2023 waren die hohen Temperaturen auch 2024 durch einen El Niño, eine ungewöhnliche Erwärmung im tropischen Pazifik, mit beeinflusst. 2023 hatte sich ein starker El Niño entwickelt, der in das Jahr 2024 hinein angehalten hat. Grundlegend für die hohen Temperaturen in den Jahren 2023 und 2024 waren aber vor allem der Klimawandel durch die Emission anthropogener Treibhausgase. Auch die Ozeane waren in beiden Jahren historisch warm, mit besonders hohen Meeresoberflächentemperaturen im Nordatlantik.<br />




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|{{Box2|Ueberschrift=Climate Engineering|Fliesstext={{Bild-links|Bild=CE Verfahren.jpg|Breite=280px}}Trotz zahlreicher Warnungen aus der Wissenschaft vor den Folgen des Klimawandels zeigen die internationalen Bemühungen um den Klimaschutz nur wenig Wirkung. Die Konzentration von Kohlendioxid in der Atmosphäre steigt mit 3,1 % pro Jahr unvermindert an und liegt inzwischen bei über 400 ppm. Angesichts dieser Entwicklung halten es viele Wissenschaftler für kaum noch möglich, dass das allgemein anerkannte Klimaziel, den globalen Temperaturanstieg auf 2 °C oder gar 1,5 °C zu begrenzen, erreicht werden kann. Daher werden zunehmend Eingriffe in das Klimasystem diskutiert, die die Auswirkungen des Klimawandels begrenzen sollen. Solche Eingriffe werden unter dem Begriff ''Climate Engineering'' zusammengefasst. Dabei geht es zum einen um die nachträgliche Entfernung von Kohlendioxid aus der Atmosphäre und zum anderen um die Beeinflussung der Sonneneinstrahlung.  
|{{Box2|Ueberschrift=Climate Engineering|Fliesstext={{Bild-links|Bild=CE Verfahren.jpg|Breite=280px}}[https://wiki.bildungsserver.de/klimawandel/index.php/Kategorie:Climate_Engineering Climate Engineering]: Trotz zahlreicher Warnungen aus der Wissenschaft vor den Folgen des Klimawandels zeigen die internationalen Bemühungen um den Klimaschutz nur wenig Wirkung. Die Konzentration von Kohlendioxid in der Atmosphäre steigt unvermindert an und liegt inzwischen bei über 420 ppm. Angesichts dieser Entwicklung halten es viele Wissenschaftler für kaum noch möglich, dass das allgemein anerkannte Klimaziel, den globalen Temperaturanstieg auf 2 °C oder gar 1,5 °C zu begrenzen, erreicht werden kann. Daher werden zunehmend Eingriffe in das Klimasystem diskutiert, die die Auswirkungen des Klimawandels begrenzen sollen. Solche Eingriffe werden unter dem Begriff ''Climate Engineering'' zusammengefasst. Dabei geht es zum einen um die nachträgliche Entfernung von Kohlendioxid aus der Atmosphäre und zum anderen um die Beeinflussung der Sonneneinstrahlung.  
[[Climate Engineering]], [[Solar Radiation Management (SRM)]], [[Modifikation mariner Schichtwolken]], [[Climate Engineering und Arktisches Meereis]], [[Ozeandüngung]], [[Kohlendioxidentzug durch Aufforstung]], [[Ökonomische Aspekte des Climate Engineering]], [[Politische Herausforderungen von Climate Engineering]]
[[Climate Engineering]], [[Solar Radiation Management (SRM)]], [[Modifikation mariner Schichtwolken]], [[Climate Engineering und Arktisches Meereis]], [[Ozeandüngung]], [[Kohlendioxidentzug durch Aufforstung]], [[Ökonomische Aspekte des Climate Engineering]], [[Politische Herausforderungen von Climate Engineering]]
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Version vom 18. April 2025, 20:04 Uhr

KLIMAWANDEL UND KLIMAFOLGEN

Neue und überarbeitete Artikel

Landwirtschaft als Klimafaktor Die Landwirtschaft ist nicht nur durch den Klimawandel betroffen, sondern ist auch selber ein wichtiger Verursacher des Klimawandels. Aus der Land- und Forstwirtschaft und anderen Landnutzungen durch den Menschen stammen wichtige Treibhausgase wie Kohlendioxid (CO2), Methan (CH4) und Lachgas (N2O). Ursachen sind vor allem schon seit Jahrtausenden die Abholzung von Wäldern, aber auch die Haltung von Wiederkäuern und die Anwendung von Düngemitteln. Damit erhöht die Landwirtschaft die Treibhausgaskonzentration in der Atmosphäre und erwärmt das Klima. Durch die Nutzung der Landflächen der Erde verändert die Landwirtschaft aber auch deren Oberfläche und beeinflusst damit die Strahlung, den Wasserkreislauf und die bodennahen Luftströmungen und damit das lokale und regionale Klima. Andererseits sind die Land- und Forstwirtschaft aber auch in der Lage, durch eine veränderte Nutzung, z.B. durch Aufforstung, einen Beitrag zum Klimaschutz zu leisten.



Klimaänderungen und Landwirtschaft: Die Landwirtschaft ist einerseits ein wesentlicher Antrieb des globalen Klimawandels, sie ist andererseits aber auch wie kaum ein anderer Wirtschaftssektor stark davon betroffen. Durch den Klimawandel steigen die Temperaturen und können zumindest in höheren Breiten das Wachstum von Anbaupflanzen fördern. Höhere Temperaturen können aber auch die Verdunstung verstärken und so zu mehr Trockenheit führen. Und sie können Schädlinge und Krankheiten befördern, die Pflanzen und Tiere schädigen. Durch Veränderung der Niederschlagsmuster, aber auch durch das Zusammenwirken von Hitze und Dürren kann es zu erheblichen Problemen bei der Wasserversorgung kommen. Den negativen Auswirkungen des Klimawandels entgegen stehen die Folgen des CO2-Düngungseffekts. Die höhere Kohlendioxidkonzentration, die die globale Erwärmung primär antreibt, verstärkt die Photosynthese und damit das Pflanzenwachstum.




Kohlenstoff im Ozean: Der Ozean ist mit großem Abstand der größte Kohlenstoffspeicher im oberflächennahen Kohlenstoffkreislauf der Erde. Er nimmt nicht nur etwa 90% der Erwärmung der Atmosphäre durch den menschengemachten Treibhauseffekt auf, sondern auch ein Viertel der anthropogenen CO2-Emissionen. Ohne den Ozean würden auf der Erde längst lebensfeindliche Temperaturen herrschen. Die umfassende Aufnahme von Kohlendioxid ist dadurch möglich, dass sich CO2 im Wasser leicht löst und dass Meeresströmungen es in größere Tiefen weitertransportieren und chemische Prozesse Kohlendioxid in andere Verbindungen umwandeln. Eine weitere Temperaturerhöhung könnte jedoch dazu führen, dass sich diese Prozesse in der Zukunft zunehmend abschwächen.


Bildersammlung

Bilder mit freien Lizenzen: Eine Sammlung von z.Zt. ca. 2000 Abbildungen mit freien Lizenzen, die - meistens unter bestimmten Bedingungen - weiter verwendet werden können. Es gibt z.B. Bilder zu folgenden Kategorien: Atmosphärische Zirkulation, Dürren, Eisschilde, Tropische Wirbelstürme etc. Die Bilder entstammen frei zugänglichen wissenschaftlichen Zeitschriften, Plattformen von Organisationen, die weitgehend copyrightfreies Material zur Verfügung stellen, und z.T. auch Büchern. Sie sind mit Erläuterungen versehen und wichtigen Themen des Klimawiki zugeordnet, was ein Verständnis im sachlichen Kontext ermöglicht. Die Sammlung wird ausgebaut.



Aktuelle Entwicklungen

CO2 auf Rekord-Niveau Nach den Messwerten auf dem Mauna Loa erreichte die CO2-Konzentration der Atmosphäre im Jahr 2024 mit über 422 ppm einen neuen Rekordwert. Über mindestens 800.000, evtl. sogar über 2-3 Millionen Jahre betrug dieser Wert weniger als 300 ppm, vor Beginn der Industrialiserung sogar weniger als 280 ppm. Im Vergleich dazu bedeutet die aktuelle CO2-Konzentration eine Steigerung um 50% in nur gut 200 Jahren, was gegenüber natürlichen Veränderungen geradezu explosiv ist. Auch die Corona-Krise hat daran so gut wie nichts geändert und hat den CO2-Anstieg des Jahres 2020 nur geringfügig gedämpft. Mehr: Kohlendioxid-Konzentration



Immer weniger Meereis Das arktische Meereis hat bisher vor allem im September, dem Monat seiner geringsten Ausdehnung, stark abgenommen. Im September 2020 wurde fast das bisherige Minimum vom September 2012 erreicht und seit Beginn der Satellitenmessungen nach 2012 zum zweiten Mal die 4 Mio. km2 Grenze unterschritten. Die Eiskante lag nördlich des 85. Breitengrads weit nördlich der Inselgruppen Spitzbergen, Franz-Josef-Land und Sewernaja Semlja und damit so weit im Norden wie bisher noch nie in der Satellitenära. Über den Zeitraum 1979-2019 zeigte das September-Eis eine Rate von -12,9 % pro Jahrzehnt.
Das antarktische Meereis nahm in den letzten Jahrzehnten dagegen eher leicht zu, worüber es verschiedene Erklärungsversuche gibt. Seit 2017 nahm die Ausdehnung des Eises rund um die Antarktis jedoch bis zum aktuellen Jahr überraschenderweise deutlich ab. Mehr: Arktisches Meereis, Antarktisches Meereis


2023 und 2024 - die wärmsten Jahre 2024 hat das bisher wärmste Jahr 2023 noch einmal um 0,12 °C globale Mitteltemperatur übertroffen und ist jetzt das wärmste Jahr seit Beginn der Messungen. Die globale Mitteltemperatur lag nach dem europäischen Copernicus Climate Change Service mit 1,60 °C über den vorindustriellen (1850-1900) Temperaturen und war damit das erste Kalenderjahr, das die 1,5-Grad-Grenze des Klimaabkommens von Paris (2015) übertroffen hat. Wie im bisherige Rekordjahr 2023 waren die hohen Temperaturen auch 2024 durch einen El Niño, eine ungewöhnliche Erwärmung im tropischen Pazifik, mit beeinflusst. 2023 hatte sich ein starker El Niño entwickelt, der in das Jahr 2024 hinein angehalten hat. Grundlegend für die hohen Temperaturen in den Jahren 2023 und 2024 waren aber vor allem der Klimawandel durch die Emission anthropogener Treibhausgase. Auch die Ozeane waren in beiden Jahren historisch warm, mit besonders hohen Meeresoberflächentemperaturen im Nordatlantik.

Climate Engineering

Climate Engineering: Trotz zahlreicher Warnungen aus der Wissenschaft vor den Folgen des Klimawandels zeigen die internationalen Bemühungen um den Klimaschutz nur wenig Wirkung. Die Konzentration von Kohlendioxid in der Atmosphäre steigt unvermindert an und liegt inzwischen bei über 420 ppm. Angesichts dieser Entwicklung halten es viele Wissenschaftler für kaum noch möglich, dass das allgemein anerkannte Klimaziel, den globalen Temperaturanstieg auf 2 °C oder gar 1,5 °C zu begrenzen, erreicht werden kann. Daher werden zunehmend Eingriffe in das Klimasystem diskutiert, die die Auswirkungen des Klimawandels begrenzen sollen. Solche Eingriffe werden unter dem Begriff Climate Engineering zusammengefasst. Dabei geht es zum einen um die nachträgliche Entfernung von Kohlendioxid aus der Atmosphäre und zum anderen um die Beeinflussung der Sonneneinstrahlung.

Climate Engineering, Solar Radiation Management (SRM), Modifikation mariner Schichtwolken, Climate Engineering und Arktisches Meereis, Ozeandüngung, Kohlendioxidentzug durch Aufforstung, Ökonomische Aspekte des Climate Engineering, Politische Herausforderungen von Climate Engineering

Bildungswiki Klimawandel

Das "Bildungswiki Klimawandel" ist ein Kooperationsprojekt zwischen dem Deutschen Bildungsserver, dem Climate Service Center und dem Hamburger Bildungsserver zum Aufbau einer Enzyklopädie über den anthropogenen Klimawandel und seine Folgen. In der sachlichen Richtigkeit sind die Artikel an den Ergebnissen aktueller wissenschaftlicher Veröffentlichungen orientiert, die in renommierten Fachzeitschriften erschienen und zumeist in die zusammenfassenden Sachstandsberichte des Weltklimarates IPCC eingegangen sind.

Anmeldung zur Mitarbeit bitte über Dieter Kasang.

Kontakt: Dieter Kasang