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|{{Box2|Ueberschrift=Neue und überarbeitete Artikel|Fliesstext={{Bild-links|Bild=SLR-exposed-people-2050.jpg|Breite=220px}}'''[[Folgen des Meeresspiegelanstiegs]]''': Der Meeresspiegelanstieg hat zahlreiche Folgen, die die Bevölkerung in tief liegenden Küstengebieten bedrohen. Die sichtbarste Folge ist die dauerhafte Überflutung, die Landgebiete unbewohnbar macht. Weitere Folgen sind das Eindringen von Salzwasser in das Grundwasser und landwirtschaftliche Böden, Hochwasserereignisse an Küsten, Küstenerosion, ein weiteres Vordringen von tropischen Wirbelstürmen ins Landesinnere etc. Vor allem gefährdet sind flache Küsten wie Deltas und Sandküsten. Küstengebiete sind sehr dicht besiedelt mit den meisten Megastädte der Erde und bilden Schwerpunkte der wirtschaftlichen Aktivitäten. Das macht den Meeresspiegelanstieg zu einer besonderen Bedrohung durch den Klimawandel.<br />  
|{{Box2|Ueberschrift=Neue und überarbeitete Artikel|Fliesstext={{Bild-links|Bild=Permafrost landscape sm.jpg|Breite=280px}}'''[[Methan im Permafrost]]''': In der Öffentlichkeit wird häufig die Gefahr heraufbeschworen, dass durch das Auftauen der Permafrostböden in der Arktis in gewaltigen Mengen Methan entweichen könnte. Dabei wird dann darauf hingewiesen, dass Methan einen 30 Mal stärkeren Treibhauseffekt besitzt als Kohlendioxid, oft ohne dabei zu erwähnen, dass sich diese Größe auf dieselbe Gewichtseinheit bezieht und Methan in wesentlich geringerer Menge in der Atmosphäre vorhanden ist als CO<sub>2</sub>. Die Methan-Emissionen aus den nördlichen Permafrostregionen zeigen bisher keine eindeutige Zunahme. Dennoch ist das Methanproblem im Permafrost für die folgenden Jahrzehnte nicht zu unterschätzen, befinden sich hier doch 60% des weltweiten Boden-Kohlenstoffs. Wieviel davon jedoch durch künftige Auftauprozesse als Methan freigesetzt oder als Kohlendioxid von sich neu entwickelnden Pflanzen gespeichert wird, lässt sich nur schwer prognostizieren. Die mit dem Auftauen verbundenen Prozesse sind hochkomplex und lassen sich in ihrer Wirkung auf die Emissionen von Methan oder Kohlendioxid kaum berechnen.<br />  
 
 
 
[[Bild:Senegal millet field bushes.JPG|left|220 px]]'''[[Wasserprobleme im Sahel]]''': Wasser ist eine grundlegende Ressource für die Existenz der Bevölkerung in der afrikanischen Sahelzone. Das Wasser wird in erster Linie aus dem Oberflächenwasser der großen Flusssysteme des Senegal, Gambia, Niger, Volta und Chad gewonnen und hauptsächlich für die Landwirtschaft genutzt. Die Wasservorräte im Sahel sind entscheidend von den Niederschlägen abhängig, die starken jahreszeitlichen, jährlichen und dekadischen Schwankungen unterliegen und vom westafrikanischen Monsun abhängig sind. Nach der Großen Dürre 1970-1990 fallen seit den 1990er Jahren wieder etwas mehr Niederschlägen. Es hat sich jedoch in den jüngsten Jahrzehnten ein neues Niederschlagsregime eingestellt, mit Starkregen und Hochwasserkatastrophen. Modell-Projektionen für die Zukunft lassen für den Westteil des westafrikanischen Sahel weniger Niederschläge, für den zentralen Teil mehr erwarten.<br />
 
 
 
[[Bild:US-SL-140years.jpg|left|220 px]]'''[[Meeresspiegelanstieg in Nordamerika]]''': An den Küsten Nordamerikas zeigen sich ausgeprägt die Besonderheiten des regionalen Meeresspiegelsanstiegs, die sich oft stark vom globalen Anstieg des Meeresspiegels unterscheiden. Während in den letzten drei Jahrzehnten der globale Meeresspiegel um 3 mm pro Jahr angestiegen ist, zeigen manche Küstenbereiche Nordamerikas ein Absinken um fast 15 mm/Jahr, andere einen Anstieg von fast 10 mm/Jahr. Verantwortlich dafür sind verschiedene regional und lokal wirkende Ursachen, die nicht nur mit dem Klimawandel zu tun haben. <br />  
 
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[[Bild:Daily Temperature 2023.jpg|left|280 px]]'''[[2023 - das wärmste Jahr]]''': Das Jahr 2023 war mit deutlichem Abstand das wärmste Jahr seit Beginn der Wetteraufzeichnungen. Es war möglicherweise der Einstieg in eine von der Menschheit nie erfahrene Klimaperiode. Das schnelle Tempo des Wandels hat Wissenschaftler überrascht und Besorgnis über die Gefahren extremer Wetterbedingungen hervorgerufen. Die Grenze von 1,5 °C, die nach dem Paris-Abkommen von 2015 die Schwelle zu einem gefährlichen Klimawandel markiert, wurde durch die Mitteltemperatur des Jahres nur knapp unterschritten, nach einer Datenreihe sogar überschritten. In der zweiten Jahreshälfte lagen fast alle Tage über dieser kritischen Markierung. Auch die Ozeane hatten sich ungewöhnlich stark erwärmt.<br />
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[[Bild:Aerosole-Wolken-Strahlung.jpg|left|280 px]]'''[[Zukünftige Aerosolkonzentrationen]]''': Die Zunahme der durch menschliche Aktivitäten verursachten Aerosole hat lange Zeit dem Klimawandel entgegengewirkt und einen abkühlenden Effekt gehabt. Erst in den letzten Jahrzehnten hat die Aerosolbelastung der Atmosphäre, die als gesundheitsschädlich gilt, in einigen Regionen der Erde abgenommen. In Zukunft wird das mit wenigen Ausnahmen in allen wichtigen Ballungsräumen der Erde und im globalen Mittel mehr oder weniger der Fall sein. Gerade bei einem starken Rückgang fossiler Emissionen wird auch die Aerosolbelastung stark abnehmen, da der größte Teil der Aerosole, vor allem die besonders klimawirksamen Sulfataerosole, bei der Verbrennung fossiler Energierohstoffe entstehen. Die Erwärmung durch weniger Aerosole wird somit der zu erwartenden Abkühlung durch weniger Treibhausgase entgegenwirken und die Erreichung des 1,5- bzw. 2,0-Grad-Ziels, das einen gefährlichen Klimawandel verhindern soll, noch schwieriger machen. S. auch [[Strahlungsantrieb von Aerosolen]] und [[Klimawirkung von Aerosolen]].<br />
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|{{Box2|Ueberschrift=Bildersammlung|Fliesstext={{Bild-links|Bild=Europa temp RCP85.jpg|Breite=220px}}'''[[:Kategorie:Bildergalerien|Bilder mit freien Lizenzen]]''': Eine Sammlung von z.Zt. ca. 1500 Abbildungen mit freien Lizenzen, die - meistens unter bestimmten Bedingungen - weiter verwendet werden können. Es gibt z.B. Bilder zu folgenden Kategorien: [[Atmosphärische Zirkulation (Bilder)|Atmosphärische Zirkulation]], [[Dürren (Bilder)|Dürren]], [[Eisschilde (Bilder)|Eisschilde]], [[Tropische Wirbelstürme (Bilder)|Tropische Wirbelstürme]] etc. Die Bilder entstammen frei zugänglichen wissenschaftlichen Zeitschriften, Plattformen von Organisationen, die weitgehend copyrightfreies Material zur Verfügung stellen, und z.T. auch Büchern. Sie sind mit Erläuterungen versehen und wichtigen Themen des Klimawiki zugeordnet, was ein Verständnis im sachlichen Kontext ermöglicht. Die Sammlung wird ausgebaut.
|{{Box2|Ueberschrift=Bildersammlung|Fliesstext={{Bild-links|Bild=Europa temp RCP85.jpg|Breite=280px}}'''[[:Kategorie:Bildergalerien|Bilder mit freien Lizenzen]]''': Eine Sammlung von z.Zt. ca. 1700 Abbildungen mit freien Lizenzen, die - meistens unter bestimmten Bedingungen - weiter verwendet werden können. Es gibt z.B. Bilder zu folgenden Kategorien: [[Atmosphärische Zirkulation (Bilder)|Atmosphärische Zirkulation]], [[Dürren (Bilder)|Dürren]], [[Eisschilde (Bilder)|Eisschilde]], [[Tropische Wirbelstürme (Bilder)|Tropische Wirbelstürme]] etc. Die Bilder entstammen frei zugänglichen wissenschaftlichen Zeitschriften, Plattformen von Organisationen, die weitgehend copyrightfreies Material zur Verfügung stellen, und z.T. auch Büchern. Sie sind mit Erläuterungen versehen und wichtigen Themen des Klimawiki zugeordnet, was ein Verständnis im sachlichen Kontext ermöglicht. Die Sammlung wird ausgebaut.
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|{{Box2|Ueberschrift=Aktuelle Entwicklungen|Fliesstext={{Bild-links|Bild=Konzentration CO2 aktuell.jpg|Breite=220px}}'''CO<sub>2</sub> auf Rekord-Niveau''' Nach den Messwerten auf dem Mauna Loa erreichte die CO<sub>2</sub>-Konzentration der Atmosphäre im Jahr 2020 mit fast 415 ppm einen neuen Rekordwert. Über mehrere Millionen Jahre betrug dieser Wert weniger als 300 ppm, vor Beginn der Industrialiserung sogar weniger als 280 ppm. Im Vergleich dazu bedeutet die aktuelle CO<sub>2</sub>-Konzentration eine Steigerung um fasst 50% in nur gut 200 Jahren, was gegenüber natürlichen Veränderungen geradezu explosiv ist. Auch die [[Corona-Virus und CO2-Emissionen|aktuelle Corona-Krise]] wird daran so gut wie nichts ändern und hat den CO<sub>2</sub>-Anstieg des Jahres 2020 nur geringfügig gedämpft. Mehr: [[Kohlendioxid-Konzentration]]<br />  
|{{Box2|Ueberschrift=Aktuelle Entwicklungen|Fliesstext={{Bild-links|Bild=Konzentration_CO2_aktuell.jpg|Breite=280px}}'''CO<sub>2</sub> auf Rekord-Niveau''' Nach den Messwerten auf dem Mauna Loa erreichte die CO<sub>2</sub>-Konzentration der Atmosphäre im Jahr 2022 mit fast 420 ppm einen neuen Rekordwert. Über mehrere Millionen Jahre betrug dieser Wert weniger als 300 ppm, vor Beginn der Industrialiserung sogar weniger als 280 ppm. Im Vergleich dazu bedeutet die aktuelle CO<sub>2</sub>-Konzentration eine Steigerung um 50% in nur gut 200 Jahren, was gegenüber natürlichen Veränderungen geradezu explosiv ist. Auch die [[Corona-Virus und CO2-Emissionen|Corona-Krise]] hat daran so gut wie nichts geändert und hat den CO<sub>2</sub>-Anstieg des Jahres 2020 nur geringfügig gedämpft. Mehr: [[Kohlendioxid-Konzentration]]<br />  








[[Bild:Arctic Sept ice1879-2013.jpg|left|220 px]]'''Immer weniger Meereis''' Das arktische Meereis hat bisher vor allem im September, dem Monat seiner geringsten Ausdehnung, stark abgenommen. Im September 2020 wurde fast das bisherige Minimum vom September 2012 erreicht und seit Beginn der Satellitenmessungen nach 2012 zum zweiten Mal die 4 Mio. km<sup>2</sup> Grenze unterschritten. Die Eiskante lag nördlich des 85. Breitengrads weit nördlich der Inselgruppen Spitzbergen, Franz-Josef-Land und Sewernaja Semlja und damit so weit im Norden wie bisher noch nie in der Satellitenära. Über den Zeitraum 1979-2019 zeigte das September-Eis eine Rate von -12,9 % pro Jahrzehnt.<br> Das antarktische Meereis nahm in den letzten Jahrzehnten dagegen eher leicht zu, worüber es verschiedene Erklärungsversuche gibt. Seit 2016 lag die Ausdehung jedoch bis zum aktuellen Jahr leicht unter dem Mittel der Jahre 1981-2010. Mehr: [[Arktisches Meereis]], [[Antarktisches Meereis]]<br />
[[Bild:Arctic Sept ice1879-2013.jpg|left|280 px]]'''Immer weniger Meereis''' Das arktische Meereis hat bisher vor allem im September, dem Monat seiner geringsten Ausdehnung, stark abgenommen. Im September 2020 wurde fast das bisherige Minimum vom September 2012 erreicht und seit Beginn der Satellitenmessungen nach 2012 zum zweiten Mal die 4 Mio. km<sup>2</sup> Grenze unterschritten. Die Eiskante lag nördlich des 85. Breitengrads weit nördlich der Inselgruppen Spitzbergen, Franz-Josef-Land und Sewernaja Semlja und damit so weit im Norden wie bisher noch nie in der Satellitenära. Über den Zeitraum 1979-2019 zeigte das September-Eis eine Rate von -12,9 % pro Jahrzehnt.<br> Das antarktische Meereis nahm in den letzten Jahrzehnten dagegen eher leicht zu, worüber es verschiedene Erklärungsversuche gibt. Seit 2017 nahm die Ausdehnung des Eises rund um die Antarktis jedoch bis zum aktuellen Jahr überraschenderweise deutlich ab. Mehr: [[Arktisches Meereis]], [[Antarktisches Meereis]]<br />






[[Bild:Temp global aktuell.jpg|left|220 px]]
[[Bild:Global-temp-1940-2024.jpg|left|280 px]]
'''2016 das wärmste Jahr!''' Nach der Jahrhundertwende schien es zunächst, als ob sich die globale Mitteltemperatur trotz einer steigenden Treibhausgaskonzentration in der Atmosphäre nicht weiter erhöhen würde. Die Werte im neuen Jahrhundert lagen nur bei wenigen Jahren geringfügig über dem Spitzenjahr am Ende des letzten Jahrhunderts, 1998. In den 2010er Jahren sind die Temerpaturen jedoch wieder deutlich angestiegen. 1998 wurde von fast allen Jahren übertroffen. 2015 und 2016 lagen sogar um etwa 0,3 °C über dem Rekordjahr der 1990er Jahre. Grund war wie für 1998 ein starker El Niño, jene ungewöhnliche Erwärmung im tropischen Pazifik, die 2016 zu dem bisher wärmsten je gemessenen Jahr gemacht hat. Obwohl dann in den Folgejahren der El Niño-Einfluss verschwand, waren aber auch 2017, 2018 und 2019 noch relativ warm und gehörten zu den bis dahin fünf wärmsten Jahren seit Beginn der Messungen. 2020 wurde dann das zweitwärmste Jahr knapp nach 2016, obwohl es unter dem Einfluss einer La Niña stand, der kalten Schwester von El Niño. In Europa war 2020 jedoch wärmer als alle Jahre zuvor. [[Aktuelle Klimaänderungen|Mehr zur aktuellen Klimaänderung]]<br />
'''[[Aktuelle_Klimaänderungen#2023_-_das_wärmste_Jahr!|2023 - das wärmste Jahr!]]''' 2023 ist das wärmste Jahr seit Beginn der Messungen. Die globale Mitteltemperatur lag nach dem Copernicus-Erdbeobachtungsprogramm der Europäischen Union mit 1,48 °C über den vorindustriellen (1850-1900) Temperaturen nur noch knapp unter der 1,5-Grad-Grenze, die nach dem Klimaabkommen von Paris (2015) im 21. Jahrhundert längerfristig nicht überschritten werden sollte, um einen gefährlichen Klimawandel zu vermeiden. 2023 übertraf damit das bisherige Rekordjahr 2016, dessen hohe Temperaturen durch einen starken El Niño, eine ungewöhnliche Erwärmung im tropischen Pazifik, mit beeinflusst wurden. Auch 2023 hat sich ein starker El Niño entwickelt, der wahrscheinlich noch in das Jahr 2024 hinein anhalten wird. Grundlegend für die hohen Temperaturen im Jahr 2023 war aber vor allem der Klimawandel durch die Emission anthropogener Treibhausgase. Das belegt das Jahr 2020, das trotz des Einflusses durch eine La Niña, die kalte Schwester von El Niño, nur knapp nach 2016 das bisher drittwärmste Jahr wurde. Auch die Ozeane waren 2023 historisch warm, mit besonders hohen Meeresoberflächentemperaturen im Nordatlantik.<br />




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|{{Box2|Ueberschrift=Climate Engineering|Fliesstext={{Bild-links|Bild=CE Verfahren.jpg|Breite=220px}}Trotz zahlreicher Warnungen aus der Wissenschaft vor den Folgen des Klimawandels zeigen die internationalen Bemühungen um den Klimaschutz nur wenig Wirkung. Die Konzentration von Kohlendioxid in der Atmosphäre steigt mit 3,1 % pro Jahr unvermindert an und liegt inzwischen bei über 400 ppm. Angesichts dieser Entwicklung halten es viele Wissenschaftler für kaum noch möglich, dass das allgemein anerkannte Klimaziel, den globalen Temperaturanstieg auf 2 °C oder gar 1,5 °C zu begrenzen, erreicht werden kann. Daher werden zunehmend Eingriffe in das Klimasystem diskutiert, die die Auswirkungen des Klimawandels begrenzen sollen. Solche Eingriffe werden unter dem Begriff ''Climate Engineering'' zusammengefasst. Dabei geht es zum einen um die nachträgliche Entfernung von Kohlendioxid aus der Atmosphäre und zum anderen um die Beeinflussung der Sonneneinstrahlung.  
|{{Box2|Ueberschrift=Climate Engineering|Fliesstext={{Bild-links|Bild=CE Verfahren.jpg|Breite=280px}}Trotz zahlreicher Warnungen aus der Wissenschaft vor den Folgen des Klimawandels zeigen die internationalen Bemühungen um den Klimaschutz nur wenig Wirkung. Die Konzentration von Kohlendioxid in der Atmosphäre steigt mit 3,1 % pro Jahr unvermindert an und liegt inzwischen bei über 400 ppm. Angesichts dieser Entwicklung halten es viele Wissenschaftler für kaum noch möglich, dass das allgemein anerkannte Klimaziel, den globalen Temperaturanstieg auf 2 °C oder gar 1,5 °C zu begrenzen, erreicht werden kann. Daher werden zunehmend Eingriffe in das Klimasystem diskutiert, die die Auswirkungen des Klimawandels begrenzen sollen. Solche Eingriffe werden unter dem Begriff ''Climate Engineering'' zusammengefasst. Dabei geht es zum einen um die nachträgliche Entfernung von Kohlendioxid aus der Atmosphäre und zum anderen um die Beeinflussung der Sonneneinstrahlung.  
[[Climate Engineering]], [[Solar Radiation Management (SRM)]], [[Modifikation mariner Schichtwolken]], [[Climate Engineering und Arktisches Meereis]], [[Ozeandüngung]], [[Kohlendioxidentzug durch Aufforstung]], [[Ökonomische Aspekte des Climate Engineering]], [[Politische Herausforderungen von Climate Engineering]]
[[Climate Engineering]], [[Solar Radiation Management (SRM)]], [[Modifikation mariner Schichtwolken]], [[Climate Engineering und Arktisches Meereis]], [[Ozeandüngung]], [[Kohlendioxidentzug durch Aufforstung]], [[Ökonomische Aspekte des Climate Engineering]], [[Politische Herausforderungen von Climate Engineering]]
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Version vom 13. März 2024, 09:29 Uhr

KLIMAWANDEL UND KLIMAFOLGEN

Neue und überarbeitete Artikel

Methan im Permafrost: In der Öffentlichkeit wird häufig die Gefahr heraufbeschworen, dass durch das Auftauen der Permafrostböden in der Arktis in gewaltigen Mengen Methan entweichen könnte. Dabei wird dann darauf hingewiesen, dass Methan einen 30 Mal stärkeren Treibhauseffekt besitzt als Kohlendioxid, oft ohne dabei zu erwähnen, dass sich diese Größe auf dieselbe Gewichtseinheit bezieht und Methan in wesentlich geringerer Menge in der Atmosphäre vorhanden ist als CO2. Die Methan-Emissionen aus den nördlichen Permafrostregionen zeigen bisher keine eindeutige Zunahme. Dennoch ist das Methanproblem im Permafrost für die folgenden Jahrzehnte nicht zu unterschätzen, befinden sich hier doch 60% des weltweiten Boden-Kohlenstoffs. Wieviel davon jedoch durch künftige Auftauprozesse als Methan freigesetzt oder als Kohlendioxid von sich neu entwickelnden Pflanzen gespeichert wird, lässt sich nur schwer prognostizieren. Die mit dem Auftauen verbundenen Prozesse sind hochkomplex und lassen sich in ihrer Wirkung auf die Emissionen von Methan oder Kohlendioxid kaum berechnen.



2023 - das wärmste Jahr: Das Jahr 2023 war mit deutlichem Abstand das wärmste Jahr seit Beginn der Wetteraufzeichnungen. Es war möglicherweise der Einstieg in eine von der Menschheit nie erfahrene Klimaperiode. Das schnelle Tempo des Wandels hat Wissenschaftler überrascht und Besorgnis über die Gefahren extremer Wetterbedingungen hervorgerufen. Die Grenze von 1,5 °C, die nach dem Paris-Abkommen von 2015 die Schwelle zu einem gefährlichen Klimawandel markiert, wurde durch die Mitteltemperatur des Jahres nur knapp unterschritten, nach einer Datenreihe sogar überschritten. In der zweiten Jahreshälfte lagen fast alle Tage über dieser kritischen Markierung. Auch die Ozeane hatten sich ungewöhnlich stark erwärmt.




Zukünftige Aerosolkonzentrationen: Die Zunahme der durch menschliche Aktivitäten verursachten Aerosole hat lange Zeit dem Klimawandel entgegengewirkt und einen abkühlenden Effekt gehabt. Erst in den letzten Jahrzehnten hat die Aerosolbelastung der Atmosphäre, die als gesundheitsschädlich gilt, in einigen Regionen der Erde abgenommen. In Zukunft wird das mit wenigen Ausnahmen in allen wichtigen Ballungsräumen der Erde und im globalen Mittel mehr oder weniger der Fall sein. Gerade bei einem starken Rückgang fossiler Emissionen wird auch die Aerosolbelastung stark abnehmen, da der größte Teil der Aerosole, vor allem die besonders klimawirksamen Sulfataerosole, bei der Verbrennung fossiler Energierohstoffe entstehen. Die Erwärmung durch weniger Aerosole wird somit der zu erwartenden Abkühlung durch weniger Treibhausgase entgegenwirken und die Erreichung des 1,5- bzw. 2,0-Grad-Ziels, das einen gefährlichen Klimawandel verhindern soll, noch schwieriger machen. S. auch Strahlungsantrieb von Aerosolen und Klimawirkung von Aerosolen.

Bildersammlung

Bilder mit freien Lizenzen: Eine Sammlung von z.Zt. ca. 1700 Abbildungen mit freien Lizenzen, die - meistens unter bestimmten Bedingungen - weiter verwendet werden können. Es gibt z.B. Bilder zu folgenden Kategorien: Atmosphärische Zirkulation, Dürren, Eisschilde, Tropische Wirbelstürme etc. Die Bilder entstammen frei zugänglichen wissenschaftlichen Zeitschriften, Plattformen von Organisationen, die weitgehend copyrightfreies Material zur Verfügung stellen, und z.T. auch Büchern. Sie sind mit Erläuterungen versehen und wichtigen Themen des Klimawiki zugeordnet, was ein Verständnis im sachlichen Kontext ermöglicht. Die Sammlung wird ausgebaut.



Aktuelle Entwicklungen

CO2 auf Rekord-Niveau Nach den Messwerten auf dem Mauna Loa erreichte die CO2-Konzentration der Atmosphäre im Jahr 2022 mit fast 420 ppm einen neuen Rekordwert. Über mehrere Millionen Jahre betrug dieser Wert weniger als 300 ppm, vor Beginn der Industrialiserung sogar weniger als 280 ppm. Im Vergleich dazu bedeutet die aktuelle CO2-Konzentration eine Steigerung um 50% in nur gut 200 Jahren, was gegenüber natürlichen Veränderungen geradezu explosiv ist. Auch die Corona-Krise hat daran so gut wie nichts geändert und hat den CO2-Anstieg des Jahres 2020 nur geringfügig gedämpft. Mehr: Kohlendioxid-Konzentration



Immer weniger Meereis Das arktische Meereis hat bisher vor allem im September, dem Monat seiner geringsten Ausdehnung, stark abgenommen. Im September 2020 wurde fast das bisherige Minimum vom September 2012 erreicht und seit Beginn der Satellitenmessungen nach 2012 zum zweiten Mal die 4 Mio. km2 Grenze unterschritten. Die Eiskante lag nördlich des 85. Breitengrads weit nördlich der Inselgruppen Spitzbergen, Franz-Josef-Land und Sewernaja Semlja und damit so weit im Norden wie bisher noch nie in der Satellitenära. Über den Zeitraum 1979-2019 zeigte das September-Eis eine Rate von -12,9 % pro Jahrzehnt.
Das antarktische Meereis nahm in den letzten Jahrzehnten dagegen eher leicht zu, worüber es verschiedene Erklärungsversuche gibt. Seit 2017 nahm die Ausdehnung des Eises rund um die Antarktis jedoch bis zum aktuellen Jahr überraschenderweise deutlich ab. Mehr: Arktisches Meereis, Antarktisches Meereis


2023 - das wärmste Jahr! 2023 ist das wärmste Jahr seit Beginn der Messungen. Die globale Mitteltemperatur lag nach dem Copernicus-Erdbeobachtungsprogramm der Europäischen Union mit 1,48 °C über den vorindustriellen (1850-1900) Temperaturen nur noch knapp unter der 1,5-Grad-Grenze, die nach dem Klimaabkommen von Paris (2015) im 21. Jahrhundert längerfristig nicht überschritten werden sollte, um einen gefährlichen Klimawandel zu vermeiden. 2023 übertraf damit das bisherige Rekordjahr 2016, dessen hohe Temperaturen durch einen starken El Niño, eine ungewöhnliche Erwärmung im tropischen Pazifik, mit beeinflusst wurden. Auch 2023 hat sich ein starker El Niño entwickelt, der wahrscheinlich noch in das Jahr 2024 hinein anhalten wird. Grundlegend für die hohen Temperaturen im Jahr 2023 war aber vor allem der Klimawandel durch die Emission anthropogener Treibhausgase. Das belegt das Jahr 2020, das trotz des Einflusses durch eine La Niña, die kalte Schwester von El Niño, nur knapp nach 2016 das bisher drittwärmste Jahr wurde. Auch die Ozeane waren 2023 historisch warm, mit besonders hohen Meeresoberflächentemperaturen im Nordatlantik.

Climate Engineering

Trotz zahlreicher Warnungen aus der Wissenschaft vor den Folgen des Klimawandels zeigen die internationalen Bemühungen um den Klimaschutz nur wenig Wirkung. Die Konzentration von Kohlendioxid in der Atmosphäre steigt mit 3,1 % pro Jahr unvermindert an und liegt inzwischen bei über 400 ppm. Angesichts dieser Entwicklung halten es viele Wissenschaftler für kaum noch möglich, dass das allgemein anerkannte Klimaziel, den globalen Temperaturanstieg auf 2 °C oder gar 1,5 °C zu begrenzen, erreicht werden kann. Daher werden zunehmend Eingriffe in das Klimasystem diskutiert, die die Auswirkungen des Klimawandels begrenzen sollen. Solche Eingriffe werden unter dem Begriff Climate Engineering zusammengefasst. Dabei geht es zum einen um die nachträgliche Entfernung von Kohlendioxid aus der Atmosphäre und zum anderen um die Beeinflussung der Sonneneinstrahlung.

Climate Engineering, Solar Radiation Management (SRM), Modifikation mariner Schichtwolken, Climate Engineering und Arktisches Meereis, Ozeandüngung, Kohlendioxidentzug durch Aufforstung, Ökonomische Aspekte des Climate Engineering, Politische Herausforderungen von Climate Engineering

Bildungswiki Klimawandel

Das "Bildungswiki Klimawandel" ist ein Kooperationsprojekt zwischen dem Deutschen Bildungsserver, dem Climate Service Center und dem Hamburger Bildungsserver zum Aufbau einer Enzyklopädie über den anthropogenen Klimawandel und seine Folgen. In der sachlichen Richtigkeit sind die Artikel an den Ergebnissen aktueller wissenschaftlicher Veröffentlichungen orientiert, die in renommierten Fachzeitschriften erschienen und zumeist in die zusammenfassenden Sachstandsberichte des Weltklimarates IPCC eingegangen sind.

Anmeldung zur Mitarbeit bitte über Dieter Kasang.

Kontakt: Dieter Kasang