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Aus Klimawandel

KLIMAWANDEL UND KLIMAFOLGEN

Neue und überarbeitete Artikel

Zukünftige Aerosolkonzentrationen: Die Zunahme der durch menschliche Aktivitäten verursachten Aerosole hat lange Zeit dem Klimawandel entgegengewirkt und einen abkühlenden Effekt gehabt. Erst in den letzten Jahrzehnten hat die Aerosolbelastung der Atmosphäre, die als gesundheitsschädlich gilt, in einigen Regionen der Erde abgenommen. In Zukunft wird das mit wenigen Ausnahmen in allen wichtigen Ballungsräumen der Erde und im globalen Mittel mehr oder weniger der Fall sein. Gerade bei einem starken Rückgang fossiler Emissionen wird auch die Aerosolbelastung stark abnehmen, da der größte Teil der Aerosole, vor allem die besonders klimawirksamen Sulfataerosole, bei der Verbrennung fossiler Energierohstoffe entstehen. Die Erwärmung durch weniger Aerosole wird somit der zu erwartenden Abkühlung durch weniger Treibhausgase entgegenwirken und die Erreichung des 1,5- bzw. 2,0-Grad-Ziels, das einen gefährlichen Klimawandel verhindern soll, noch schwieriger machen. S. auch Strahlungsantrieb von Aerosolen und Klimawirkung von Aerosolen.



Medicanes: Medicanes sind Wirbelstürme im Mittelmeer, die Hurrikanen ähneln. Das Wort "Medicanes" ist ein Kunstwort, das sich aus den Begriffen "mediterranean" (engl. für mittelmeerisch) und "Hurricane" zusammensetzt. In den letzten Jahren haben Medicanes teils verheerende Zerstörungen in einigen Mittelmeerländern angerichtet, so der Medicane Ianos 2020 in Griechenland mit extremen Regenfällen, die durch Hochwasser und Erdrutsche große Schäden verursachten, und im September 2023 der Medicane Daniel, der in der libyschen Stadt Derna Tausende von Todesopfern forderte. Nach Berechnungen von Experten ist Daniel durch den Klimawandel 50 Mal wahrscheinlicher und um 50% stärker im Vergleich zu einem global um 1,2 °C kühleren Klima, wie es vorindustriell herrschte, ausgefallen. Eine wichtige Ursache für die Entstehung von Medicanes im Mittelmeer sind hohe Meeresoberflächentemperaturen, die 2023 besonders hoch waren.




Klimaänderungen in den Alpen: Die Alpen sind gegenüber dem Klimawandel ein besonders sensibler Raum. Das dicht bevölkerte Hochgebirge ist stark durch Wetter- und Klimabedingungen geprägt. Wichtige Wirtschaftszweige wie die Landwirtschaft und der Tourismus sind von geeigneten Wetterbedingungen abhängig. Der Klimawandel trifft die Region mehr als durchschnittlich. Die Temperaturerhöhung seit der vorindustriellen Zeit ist etwa doppelt so hoch wie die globale Veränderung. Die Folge ist eine höhere Verdunstung, die trotz der gleichbleibenden Niederschläge Trockenperioden bis hin zu Dürren bewirkt. Eine weitere Folge ist die Abnahme der Schneedicke und der jahreszeitlichen Schneedauer, mit erheblichen Problemen für den Wintertourismus.

Bildersammlung

Bilder mit freien Lizenzen: Eine Sammlung von z.Zt. ca. 1700 Abbildungen mit freien Lizenzen, die - meistens unter bestimmten Bedingungen - weiter verwendet werden können. Es gibt z.B. Bilder zu folgenden Kategorien: Atmosphärische Zirkulation, Dürren, Eisschilde, Tropische Wirbelstürme etc. Die Bilder entstammen frei zugänglichen wissenschaftlichen Zeitschriften, Plattformen von Organisationen, die weitgehend copyrightfreies Material zur Verfügung stellen, und z.T. auch Büchern. Sie sind mit Erläuterungen versehen und wichtigen Themen des Klimawiki zugeordnet, was ein Verständnis im sachlichen Kontext ermöglicht. Die Sammlung wird ausgebaut.



Aktuelle Entwicklungen

CO2 auf Rekord-Niveau Nach den Messwerten auf dem Mauna Loa erreichte die CO2-Konzentration der Atmosphäre im Jahr 2022 mit fast 420 ppm einen neuen Rekordwert. Über mehrere Millionen Jahre betrug dieser Wert weniger als 300 ppm, vor Beginn der Industrialiserung sogar weniger als 280 ppm. Im Vergleich dazu bedeutet die aktuelle CO2-Konzentration eine Steigerung um 50% in nur gut 200 Jahren, was gegenüber natürlichen Veränderungen geradezu explosiv ist. Auch die Corona-Krise hat daran so gut wie nichts geändert und hat den CO2-Anstieg des Jahres 2020 nur geringfügig gedämpft. Mehr: Kohlendioxid-Konzentration



Immer weniger Meereis Das arktische Meereis hat bisher vor allem im September, dem Monat seiner geringsten Ausdehnung, stark abgenommen. Im September 2020 wurde fast das bisherige Minimum vom September 2012 erreicht und seit Beginn der Satellitenmessungen nach 2012 zum zweiten Mal die 4 Mio. km2 Grenze unterschritten. Die Eiskante lag nördlich des 85. Breitengrads weit nördlich der Inselgruppen Spitzbergen, Franz-Josef-Land und Sewernaja Semlja und damit so weit im Norden wie bisher noch nie in der Satellitenära. Über den Zeitraum 1979-2019 zeigte das September-Eis eine Rate von -12,9 % pro Jahrzehnt.
Das antarktische Meereis nahm in den letzten Jahrzehnten dagegen eher leicht zu, worüber es verschiedene Erklärungsversuche gibt. Seit 2017 nahm die Ausdehnung des Eises rund um die Antarktis jedoch bis zum aktuellen Jahr überraschenderweise deutlich ab. Mehr: Arktisches Meereis, Antarktisches Meereis


2023 - das wärmste Jahr! 2023 wird nach aktueller Einschätzung (Okt. 2023) mit einer Wahrscheinlichkeit von 99% das wärmste Jahr seit Beginn der Messungen. 2015 und 2016 lagen um etwa 0,3 °C über dem lange Zeit als Rekordjahr geltenden Jahr 1998. Grund war wie schon 1998 ein starker El Niño, jene ungewöhnliche Erwärmung im tropischen Pazifik, die 2016 zu dem bisher wärmsten Jahr gemacht hat. Obwohl dann in den Folgejahren der El Niño-Einfluss verschwand, waren aber auch 2017, 2018 und 2019 noch relativ warm und gehörten zu den bis dahin fünf wärmsten Jahren seit Beginn der Messungen. 2020 wurde dann das zweitwärmste Jahr knapp nach 2016, obwohl es unter dem Einfluss einer La Niña stand, der kalten Schwester von El Niño. 2023 hat nun schon bis einschließlich Oktober zahlreiche Rekorde früherer Jahre gebrochen. Ein Jahr nach dem heißen nordhemisphärischen Sommer 2022 waren Juni bis August die wärmste je gemessene Dreimonatsperiode, begleitet von außergewöhnlichen Hitzewellen mit rekordhohen Temperaturen in vielen Teilen der Welt. Auch die Ozeane waren historisch warm, mit besonders hohen Meeresoberflächentemperaturen im Nordatlantik. An 38 Tagen im Jahr wurde eine globale Mitteltemperatur von über 1,5 °C über dem vorindustriellen Niveau registiriert, was als Einstieg in einen gefährlichen Klimawandel gilt. Grund ist neben natürlichen Schwankungen wie einem weiteren El Niño in erster Linie die stetige Zunahme der anthropogenen Treibhausgase.

Climate Engineering

Trotz zahlreicher Warnungen aus der Wissenschaft vor den Folgen des Klimawandels zeigen die internationalen Bemühungen um den Klimaschutz nur wenig Wirkung. Die Konzentration von Kohlendioxid in der Atmosphäre steigt mit 3,1 % pro Jahr unvermindert an und liegt inzwischen bei über 400 ppm. Angesichts dieser Entwicklung halten es viele Wissenschaftler für kaum noch möglich, dass das allgemein anerkannte Klimaziel, den globalen Temperaturanstieg auf 2 °C oder gar 1,5 °C zu begrenzen, erreicht werden kann. Daher werden zunehmend Eingriffe in das Klimasystem diskutiert, die die Auswirkungen des Klimawandels begrenzen sollen. Solche Eingriffe werden unter dem Begriff Climate Engineering zusammengefasst. Dabei geht es zum einen um die nachträgliche Entfernung von Kohlendioxid aus der Atmosphäre und zum anderen um die Beeinflussung der Sonneneinstrahlung.

Climate Engineering, Solar Radiation Management (SRM), Modifikation mariner Schichtwolken, Climate Engineering und Arktisches Meereis, Ozeandüngung, Kohlendioxidentzug durch Aufforstung, Ökonomische Aspekte des Climate Engineering, Politische Herausforderungen von Climate Engineering

Bildungswiki Klimawandel

Das "Bildungswiki Klimawandel" ist ein Kooperationsprojekt zwischen dem Deutschen Bildungsserver, dem Climate Service Center und dem Hamburger Bildungsserver zum Aufbau einer Enzyklopädie über den anthropogenen Klimawandel und seine Folgen. In der sachlichen Richtigkeit sind die Artikel an den Ergebnissen aktueller wissenschaftlicher Veröffentlichungen orientiert, die in renommierten Fachzeitschriften erschienen und zumeist in die zusammenfassenden Sachstandsberichte des Weltklimarates IPCC eingegangen sind.

Anmeldung zur Mitarbeit bitte über Dieter Kasang.

Kontakt: Dieter Kasang