Klimaänderungen und Landwirtschaft China: Unterschied zwischen den Versionen

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== Ernährungsfragen in China ==
[[Bild:China-Landwirtschaft-Pflanzen.jpg|thumb|580px|Abb. 1: Wichtige Anbaupflanzen in China mit Ertrag, Flächenanteil und Anteil an der weltweiten Produktion. ]]
== Landwirtschaft in China ==
Die chinesische Bevölkerung hat in der Vergangenheit Erfahrungen mit teilweise gewaltigen Hungerkatastrophen gemacht, wie zuletzt um 1960, als nach Schätzungen über 30 Mio. Menschen verhungert sein sollen, für manche Autoren "die größte Hungersnot in der Geschichte
der Menschheit".<ref>Hardaker, S., & P. Dannenberg (2023): [https://link.springer.com/book/10.1007/978-3-662-66560-2 China. Geographie einere Weltmacht]</ref>  Die Wahrung der Ernährungssicherheit ist daher einer der zentralen Aufgaben der Landespolitik. Die Herausforderungen sind heute weniger das inzwischen eingedämmte Bevölkerungswachstum als die sich ändernden Ernährungsgewohnheiten der immer größer werdenden Mittelschicht, die zunehmend auf Fleischkonsum und Milchprodukte setzt, sowie der Klimawandel.<ref name="Sternfeld 2022">Sternfeld, E., Bundeszentrale für politische Bildung (2022): [https://www.bpb.de/themen/asien/china/513234/ernaehrungssicherung-in-china/ Ernährungssicherung in China]</ref>


China hat die größte Bevölkerung der Welt. Es ernährt aber ein Fünftel der Weltbevölkerung auf lediglich 8 % der globalen Anbaufläche.<ref name="Chen 2013">Chen, Y., et al. (2013): The impacts of climate change on crops in China: A Ricardian analysis, Global and Planetary Change 104,) 61–74</ref> Die ausreichende Ernährung der chinesischen Bevölkerung in den kommenden Jahrzehnten ist auch von globaler Bedeutung, da dahinter die Frage steht, ob China künftig vielleicht stärker als bisher seinen Bedarf auf den weltweiten Märkten abdecken wird. Schon in der jüngsten Vergangenheit haben sich das Bevölkerungswachstum, die Wasserknappheit, der Landverlust durch die zunehmende Verstädterung und Industrialisierung und der Klimawandel als Herausforderungen für die Nahrungsmittelproduktion gezeigt. Durch die schnelle Verstädterung geht immer mehr Ackerland verloren; zwischen 1998-2006 waren es mehr als 860 000 ha jährlich. Auf der anderen Seite steigt der Bedarf an Lebensmitteln durch die wachsende Mittelschicht. Nicht zuletzt nimmt der Fleischkonsum deutlich zu, z.B. von 8 Mio t 1978 auf 71 Mio t 2012. In 2011 wurde bereits ein Drittel der chinesischen Getreideernte als Futter in der Viehzucht und Aquakultur verwendet.<ref name="Larson 2013">Larson, C. (2013): Losing Arable Land, China Faces Stark Choice: Adapt or Go Hungry, Science 339, 644-645</ref>  
Die ausreichende Ernährung der chinesischen Bevölkerung in den kommenden Jahrzehnten ist auch von globaler Bedeutung, da dahinter die Frage steht, ob China künftig vielleicht stärker als bisher seinen Bedarf auf den weltweiten Märkten abdecken wird. Schon in der jüngsten Vergangenheit haben sich das Bevölkerungswachstum, die Wasserknappheit, der Landverlust durch die zunehmende Verstädterung und Industrialisierung und der [[Klimawandel]] als wichtige Problemfelder für die Nahrungsmittelproduktion gezeigt.<ref name="Larson 2013">Larson, C. (2013): Losing Arable Land, China Faces Stark Choice: Adapt or Go Hungry, Science 339, 644-645</ref>


Angesichts der genannten Probleme steht die chinesische Agrarpolitik vor großen Aufgaben. Möglicherweise werden sich jedoch der Klimawandel und die steigende Kohlendioxidkonzentration nach den bisherigen Berechnungen positiv auf die chinesischen Ernten auswirken.<ref>Tao, F., M. Yokozawa, J. Liu, Z. Zhang (2009): Climate change, land use change, and China’s food security in the twenty-first century: an integrated perspective, Climatic Change 93, 3-4, 433-445</ref>
Zunehmend macht sich der Mangel an Agrarland bemerkbar. Pro Kopf entfallen auf China nur etwa die Hälfte des weltweiten Durchschnitts an Anbauland. Durch die Ausweitung städtischer und industrieller Großprojekte sowie von Infrastrukturanlagen gerät das sich vor allem im Osten des Landes konzentrierende Ackerland mehr und mehr unter Druck. Außerdem verfügt China im Verhältnis zur Bevölkerungszahl nur über verhältnismäßig geringe Wasserressourcen bei einem sehr hohen Wasserverbrauch in der Landwirtschaft. Die Wasservorräte sind zudem unsicher und gefährdet durch den hohen Nutzungsgrad und das [[Globaler Monsun|Monsunklima]] mit seinen stark schwankenden [[Niederschlag|Niederschlägen]].<ref name="Sternfeld 2022"/>


== Agrarproduktion und Klimawandel ==
== Bisherige Entwicklung ==
* Hauptartikel: [[Klimaänderungen in China]]
Ähnlich wie durch die Grüne Revolution in Indien hat es allerdings auch in China in den letzten 50 Jahren eine hohe Intensivierung der Landwirtschaft gegeben, die etwa die Getreideproduktion von 431 Mio. t im Jahr 2003 auf 682 Mio. t im Jahr 2021 gesteigert hat.<ref name="Li 2023a">Li, H., and H. Liu (2023): [https://doi.org/10.3390/su15042889 Climate Change, Farm Irrigation Facilities, and Agriculture Total Factor Productivity: Evidence from China], Sustainability 15, no. 4: 2889</ref> China steht heute bei der [[Globale Produktion|Produktion von wichtigen Grundnahrungsmittlen]] wie Reis und Weizen an erster Stelle in der Welt (Abb. 1). Wesentliche Antriebe waren der Einsatz von Maschinen wie Motorpumpen bei der Bewässerung und Chemikalien für die Düngung und den Pflanzenschutz.<ref name="Sternfeld 2022"/>  Durch eine Erhöhung der landwirtschaftliche Produktion zwischen 2000 und 2020 um 4,3% jährlich ist es China gelungen, 22% der Weltbevölkerung auf nur 7% des globalen Territoriums zu ernähren.<ref name="Li 2023a"/> 
* Hauptartikel: [[Wetterextreme in China]]


Modelluntersuchungen der Folgen des Klimawandels auf die chinesische Landwirtschaft im 21. Jahrhunderts haben ergeben, dass die Wirkungen insgesamt positiv sein werden. Der Grund liegt vor allem bei der zunehmenden Temperatur, die zu höheren Ernten pro Hektar führen wird, während die steigenden Niederschläge eher negative Folgen haben werden. Bis 2050 wird nach diesen Modellsimulationen der Wert der Erträge pro ha um 79-207 U$ zunehmen, bis in die 2080er Jahre sogar um 140-355 U$. Die höheren Temperaturen fördern das Wachstum und reduzieren das Risiko von Frostschäden. Auch die höheren Niederschläge können sich teilweise positiv auswirken. Sie erhöhen aber auch das Risiko von Schäden durch Überschwemmungen, Insektenbefall und Pflanzenkrankheiten. Allerdings gibt es deutliche regionale Unterschiede. Im Nordwesten, Norden und Nordosten Chinas wirkt sich der Klimawandel positiv auf die Erträge aus, in Süd- und Südostchina dagegen eher negativ.  Auch in Tibet werden die Ernten durch die klimatischen Änderungen wahrscheinlich zurückgehen.<ref name="Chen 2013" />
Weltweit hat sich die bewässerte landwirtschaftliche Fläche seit 2000 um 53,5 Mio. ha (+18,5%) erweitert, wovon 20,7 Mio. ha allein auf China entfielen, das seine eigene bewässerte Fläche damit um 38% vergrößert hat. Die Ausweitung von bewässerten Flächen gilt als eine der effektivsten Maßnahmen zur Steigerung der landwirtschaftlichen Produktion.<ref name=Yue 2025">Yue, Z., Zhuo, L., Ji, X. et al. (2025): [https://doi.org/10.1038/s43247-025-02279-0 Water-saving irrigated area expansion hardly enhances crop yield while saving water under climate scenarios in China]. Commun Earth Environ 6, 295</ref>  Das chinesische Modell landwirtschaftlicher Entwicklung ist allerdings stark umweltbelastend.<ref name="Li 2023a"/>  In China wird heute ein Drittel der weltweiten Düngemittel eingesetzt, und die Nutzung von Pflanzenschutzmitteln liegt z.B. dreimal höher als in Deutschland. Gegenüber den 1960er Jahren haben sich zwar die Reiserträge dadurch vervierfacht und die Weizenerträge verzehnfacht. Damit gingen jedoch auch erhebliche Umweltprobleme einher sowie eine Abnahme der Fruchtbarkeit der Schwarzerdeböden im Osten des Landes.<ref name="Sternfeld 2022"/>
Die bisherige Wirkung des Klimawandels auf die Produktion ist aufgrund ihrer starken geographischen Unterschiede unter Experten kaum geklärt. Nach manchen Untersuchungen fallen die normalen Wachstumszyklen durch höhere Temperaturen kürzer aus und die unsicheren Niederschläge machen die Kornproduktion pro Flächeneinheit unkalkulierbar.<ref name="Li 2023a"/>


=== Einzelne Anbaufrüchte ===
== Zukünftige Entwicklung durch den Klimawandel ==
Für die zukünftige Entwicklung der chinesischen Landwirtschaft im Zeichen des Klimawandels liegen zahlreiche [[Erdsystemmodelle|Modellsimulationen]] vor, die teilweise zu unterschiedlichen Ergebnissen kommen. Allgemein wird davon ausgegangen, dass eine weitere Verbesserung der landwirtschaftlichen Technik, insbesondere der Bewässerung, die landwirtschaftliche Produktion weiter erhöhen wird. Die Auswirkungen des Klimawandels wird jedoch verschieden eingeschätzt, je nachdem um welche Klimafaktoren bzw. welche Anbaufrucht und Region es sich handelt. Dabei werden nicht immer alle Faktoren des Klimawandels berücksichtigt. Vor allem der [[Klimaänderungen_und_Landwirtschaft#Der_CO2-Düngungseffekt|CO<sub>2</sub>-Düngungseffekt]], aber auch die Auswirkungen von [[Wetterextreme in China|Extremereignissen]] sind schwer zu berechnen.


Von allen Anbaufrüchten nimmt Reis in China mit großem Abstand den wichtigsten Platz für die Ernährung der Bevölkerung ein. 2004 wurden auf 28,6 Millionen ha 181 Millionen t Reis geerntet. Modellrechnungen der [[Klimaszenarien|Szenarien]] A2 und B2 für 2011-2100 zeigen, dass sich die chinesischen Reisernten, wenn man nur die Änderungen der Temperatur, des Niederschlags und der Strahlung berücksichtigt, durch den [[Klimawandel]] abnehmen würden. Die Abnahmen wären besonders stark in dem A2-Szenario und würden von 60 % im Nordwesten, Nordosten und Zentralchina bis 5 % im Südwesten reichen. Wird jedoch der [[Wirkung von Kohlendioxid und Ozon|CO<sub>2</sub>-Düngungseffekt]] berücksichtigt, zeigt das A2-Szenario eine Zunahme der Reisernten von 5 % z.B. im Süden und Südwesten Chinas bis sogar von 50 % in NW-China.<ref name="Xiong 2009">W. Xiong, D. Conway, E. Lin, I. Holman (2009): Potential impacts of climate change and climate variability on China’s rice yield and production, Climate Research 40, 23–35</ref>  
=== Produktionsveränderungen durch Temperatur und Niederschlag ===
Nach Yue et al. (2025)<ref name=Yue 2025"/> wird nur durch den Klimawandel die Produktion von Mais und Reis bis in die 2090er Jahre um bis 36% bzw. bei verbesserter Bewässerungstechnik um 46% zunehmen, die von Weizen leicht abnehmen. Die Weizenernten werden bis in die 2030er Jahre um bis zu 2,5% zurückgehen, da die positive Wirkung höherer CO<sub>2</sub>-Konzentration durch die Folgen zunehmender Verdunstung und Trockenheit übertroffen wird. Bei höheren Szenarien wird der CO<sub>2</sub>-Effekt den der Verdunstung wahrscheinlich übertreffen.


Hinzu kommt eine Ausdehnung der Anbaugebiete von Reis. In China gibt es zum einen Gebiete, in denen eine doppelte Reisernte im Jahr möglich ist. Sie liegen heute hauptsächlich in Südchina. Diese Gebiete könnten sich nach dem A2-Szenario um 6,2 Millionen ha bis zum Ende des Jahrhunderts ausdehnen, insbesondere im Jangtse-Gebiet. In Südchina besteht aber auch die Gefahr einer Einschränkung der doppelten Reisernte durch zu hohe Temperaturen. Außerdem gibt es heute in Zentral- und Nordchina große Gebiete mit einer Ernte im Jahr, die nach dem A2-Szenario zu einem großen Teil durch das Zwei-Ernten-System ersetzt werden und sich zum anderen durch den Klimawandel weiter nach Norden ausdehnen könnten.  
Pickson & Boateng (2022)<ref name="Pickson 2022">Pickson, R.B., G. He & E. Boateng (2022): [https://doi.org/10.1007/s10668-021-01594-8 Impacts of climate change on rice production: evidence from 30 Chinese provinces]. Environ Dev Sustain 24, 3907–3925</ref> führen an, dass nach manchen Berechnungen die Reisproduktion durch den Klimawandel in den nächsten 20-80 Jahren um ca. 30% zurückgehen könnte. Eine Übereinstimmung verschiedener Studien besteht weitgehend darin, dass im Nordosten die Reisernten durch höhere Temperaturen zunehmen werden, wie das auch schon in der jüngsten Vergangenheit festgestellt wurde. Wieweit [[Wetterextreme in China|Extremereignisse]] wie [[Dürren in Ostasien|Dürren]] und Überschwemmungen den gegenteiligen Effekt bewirken, ist wenig erforscht und unklar. Manches spricht dafür, dass der Klimawandel die zukünftige Reisproduktion verschlechtert und damit die angestrebte Selbstversorgung des Landes in Frage stellt. Langfristig, so die Autoren, wird durch eine Erhöhung der Temperatur der Ertrag von Reis verringert, während eine Zunahme der Niederschläge den Reisanbau begünstigt.  Eine Erhöhung der Temperaturen durch die globale Erwärmung ist so gut wie sicher. Der große Unsicherheitsfaktor ist die Entwicklung der Niederschläge. Dabei ist zu berücksichtigen, dass die Niederschläge in China sehr unterschiedlich verteilt sind. Sie betragen in der Nordwest-Hälfte des Landes 800 mm bis unter 100 mm pro Jahr, in der Südwest-Hälfte über 800 bis über 1600 mm pro Jahr. Die Grenze bildet die sog. Hu-Linie  (s.u. und Abb. 4).  


Durch klimatische Bedingungen, den CO<sub>2</sub>-Düngungseffekt und die Veränderungen der Anbaugebiete wird die Reisproduktion nach Modellrechnungen zwischen 2,7 und 19,2 % im nationalen Mittel zunehmen. Die chinesische Reisproduktion wäre nach diesen Berechnungen also ein Gewinner des Klimawandels.<ref name="Xiong 2009"/>
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| [[Bild:China-Niederschlag-2010er.jpg|thumb|380px|Abb. 2: Mittlerer Jahresniederschlag 2010-2019 ]]||[[Bild:Niederschlag-2060er-RCP4.5.jpg|thumb|395px|Abb. 3: Änderung des verfügbaren Niederschlags nach dem Szenario RCP4.5 bis 2060-2069 im Vergleich zu den 2010er Jahren. ]]
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Zhao & Whang (2020)<ref name="Zhao 2020">Zhao, J., Z. Wang (2020): [https://doi.org/10.1371/journal.pone.0231671 Future trends of water resources and influences on agriculture in China]. PLoS ONE 15(4): e0231671</ref> legen eine gründliche Untersuchung der Niederschlagsentwicklung im 21. Jahrhundert nach verschiedenen Szenarien vor (Abb. 2 und 3). Nach dem mittleren Szenario RCP4.5 werden in China danach die Niederschläge im Landesdurchschnitt bis zu den 2060er Jahren von 570 mm/Jahr auf 612 mm/Jahr zunehmen. Bei dem hohen [[RCP-Szenarien|Szenario RCP8.5]] wird sich die Zunahme nur wenig auf 617 mm/Jahr erhöhen. Regional wird vor allem der ohnehin schon niederschlagsreiche Südosten 150 mm und mehr an zusätzlichen Niederschlägen erhalten, während die Zunahmen im Nordwesten bei weniger als 60 mm oder sogar unter 30 mm liegen werden. Entscheidend für die landwirtschaftliche Produktion sind jedoch weniger die Niederschläge als solche, sondern die zur Verfügung stehende Niederschläge, d.h. die Differenz von Niederschlag und [[Verdunstung]], wobei die Verdunstung stark von der Temperatur abhängt. Dieser zur Verfügung stehende Niederschlag nimmt allerdings ganz im Nordwesten bei beiden Szenarien ab. Im Süden Chinas wird dagegen nach dem mittleren und vor allem nach dem  hohen Szenario deutlich mehr Niederschlag zur Verfügung stehen. Allerdings zeigen bei RCP4.5 größere Gebiete im Osten Chinas für die 2060er Jahre auch Abnahmen des verfügbaren Niederschlags. Der Nordosten  zeigt dagegen bei beiden Szenarien leichte Zunahmen (Abb. 3), bei RCP8.5 in den 2090er Jahren jedoch deutlich stärkere Abnahmen (nicht gezeigt). 
 
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| [[Bild:China ldw Produktion 1980-2060.jpg|thumb|640px|Abb. 4: Änderung der landwirtschaftlichen Produktion in China: a) Produktion in kg/ha 1980-2000, b) nach dem Szenario RCP4.5 in den 2060er Jahren. Hu-Linie: Grenze, die China in zwei ungleiche Hälften teilt (s. Text).]]
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Als Folge der Veränderungen von Temperatur, Niederschlag und Verdunstung lassen sich für die Zukunft Änderungen der landwirtschaftlichen Produktion berechnen (Abb. 4). Die Bevölkerungsdichte, die Produktivität in der Landwirtschaft und andere Faktoren sind in China entlang der sogenannten Hu-Linie (auch Heihe-Tengchong-Linie nach den Orten, die sie verbindet) deutlich zweigeteilt. Zwar teilt die Hu-Linie das Land in etwa zwei gleichgroße Hälften, westlich der Hu-Linie leben jedoch nur ungefähr 6% der Bevölkerung Chinas, östlich davon 94%. Der Westen ist durch große Trockenheit, Hochgebirge und Hochebenen bestimmt, der Osten durch Schwemmlandebenen und weitgehend hohe Niederschläge.<ref>Wikipedia (2022): [https://de.wikipedia.org/wiki/Heihe-Tengchong-Linie Heihe-Tengchong-Linie]</ref>  Entsprechend ist auch die landwirtschaftliche Produktion zweigeteilt. Östlich der Hu-Linie liegen die Erträge bei über 5000 kg/ha, westlich bei unter 5000, größtenteils sogar unter 2000 kg/ha (Abb. 4a). Durch den Klimawandel wird sich die Ertragslinie von 5000 kg/ha nach dem Szenario RCP4.5 bis zu den 2060er Jahren nach Nordwesten verschieben, besonders deutlich im Südwesten. Eine weitere auffällige Veränderung ergibt sich im Nordosten Chinas, wo sich die Erträge von über 10.000 kg/ha auf 15.000-20.000 kg/ha erhöhen werden (Abb. 4b).<ref name="Zhao 2020"/>
 
=== Ausweitung der Gebiete mit mehrfachen Ernten im Jahr ===
[[Bild:China multi cropping extension 2050s.jpg|thumb|580px|Abb. 5: Ausdehnung von Anbauflächen mit mehrfachen Getreideernten pro Jahr durch den Klimawandel bis zu den 2050er Jahren im Vergleich zu 1881-2010. ]]
In China werden gegenwärtig auf fast der Hälfte des Anbaulandes mehrjährige Ernten eingefahren. Das bewässerte Land mit einer dreifachen Ernte pro Jahr wird sich nach Modellberechnungen um 9 Mio. ha und das mit einer doppelten Ernte um 3,5 Mio. ha nach Norden und Nordwesten ausdehnen. Auch das Anbaugebiet unter Regenfeldbau erfährt möglicherweise eine Ausdehnung um einige Mio. ha, die allerdings schwer zu kalkulieren ist. Die Folge wäre eine Erhöhung der Produktion um 89 Mio. t bzw. bei einer optimierten Bewässerung um 143 Mio. t. Im Vergleich zur Getreideproduktion des Jahres 2021 bedeutet das eine Steigerung um 9% bzw. 15%. Damit zeichnet sich für China eine Unabhängigkeit von Getreideimporten durch den Klimawandel ab. Nicht berücksichtigt sind hierbei die Auswirkungen des CO<sub>2</sub>-Düngungseffekts, durch den eine weitere Produktionssteigerung von 2-5% möglich sein könnte.<ref name="Liang 2023">Liang, Z., S. Laixiang, Z. Tian et al. (2023): [https://doi.org/10.1093/pnasnexus/pgad057 Increase in grain production potential of China under climate change], PNAS Nexus 2, 3</ref>
 
Nach Modellsimualtionen von Li et al. (2023)<ref name="Li 2023b">Li, M., C. Du, P. Jiang et al. (2023): [https://doi.org/10.1007/s11430-022-1114-5 Simulation of China’s potential rice yields by coupling land system evolution and climate change]. Sci. China Earth Sci. 66, 1776–1788</ref> ist mit einem relevanten CO<sub>2</sub>-Düngungseffekt vor allem bei dem hohen [[SSP-Szenarien|Szenario SSP5-8.5]] eher nicht zu rechnen. Die Wirkung einer höheren [[Kohlendioxid-Konzentration|CO<sub>2</sub>-Konzentration]] würde sich mit der Zeit abschwächen. Außerdem würden hohe Temperaturen und Dürren, Überschwemmungen und andere Extremereignisse das Wachstum der Reispflanzen einschränken.


== Einzelnachweise ==
== Einzelnachweise ==
<references />
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Aktuelle Version vom 4. Juni 2025, 09:54 Uhr

Abb. 1: Wichtige Anbaupflanzen in China mit Ertrag, Flächenanteil und Anteil an der weltweiten Produktion.

Landwirtschaft in China

Die chinesische Bevölkerung hat in der Vergangenheit Erfahrungen mit teilweise gewaltigen Hungerkatastrophen gemacht, wie zuletzt um 1960, als nach Schätzungen über 30 Mio. Menschen verhungert sein sollen, für manche Autoren "die größte Hungersnot in der Geschichte der Menschheit".[1] Die Wahrung der Ernährungssicherheit ist daher einer der zentralen Aufgaben der Landespolitik. Die Herausforderungen sind heute weniger das inzwischen eingedämmte Bevölkerungswachstum als die sich ändernden Ernährungsgewohnheiten der immer größer werdenden Mittelschicht, die zunehmend auf Fleischkonsum und Milchprodukte setzt, sowie der Klimawandel.[2]

Die ausreichende Ernährung der chinesischen Bevölkerung in den kommenden Jahrzehnten ist auch von globaler Bedeutung, da dahinter die Frage steht, ob China künftig vielleicht stärker als bisher seinen Bedarf auf den weltweiten Märkten abdecken wird. Schon in der jüngsten Vergangenheit haben sich das Bevölkerungswachstum, die Wasserknappheit, der Landverlust durch die zunehmende Verstädterung und Industrialisierung und der Klimawandel als wichtige Problemfelder für die Nahrungsmittelproduktion gezeigt.[3]

Zunehmend macht sich der Mangel an Agrarland bemerkbar. Pro Kopf entfallen auf China nur etwa die Hälfte des weltweiten Durchschnitts an Anbauland. Durch die Ausweitung städtischer und industrieller Großprojekte sowie von Infrastrukturanlagen gerät das sich vor allem im Osten des Landes konzentrierende Ackerland mehr und mehr unter Druck. Außerdem verfügt China im Verhältnis zur Bevölkerungszahl nur über verhältnismäßig geringe Wasserressourcen bei einem sehr hohen Wasserverbrauch in der Landwirtschaft. Die Wasservorräte sind zudem unsicher und gefährdet durch den hohen Nutzungsgrad und das Monsunklima mit seinen stark schwankenden Niederschlägen.[2]

Bisherige Entwicklung

Ähnlich wie durch die Grüne Revolution in Indien hat es allerdings auch in China in den letzten 50 Jahren eine hohe Intensivierung der Landwirtschaft gegeben, die etwa die Getreideproduktion von 431 Mio. t im Jahr 2003 auf 682 Mio. t im Jahr 2021 gesteigert hat.[4] China steht heute bei der Produktion von wichtigen Grundnahrungsmittlen wie Reis und Weizen an erster Stelle in der Welt (Abb. 1). Wesentliche Antriebe waren der Einsatz von Maschinen wie Motorpumpen bei der Bewässerung und Chemikalien für die Düngung und den Pflanzenschutz.[2] Durch eine Erhöhung der landwirtschaftliche Produktion zwischen 2000 und 2020 um 4,3% jährlich ist es China gelungen, 22% der Weltbevölkerung auf nur 7% des globalen Territoriums zu ernähren.[4]

Weltweit hat sich die bewässerte landwirtschaftliche Fläche seit 2000 um 53,5 Mio. ha (+18,5%) erweitert, wovon 20,7 Mio. ha allein auf China entfielen, das seine eigene bewässerte Fläche damit um 38% vergrößert hat. Die Ausweitung von bewässerten Flächen gilt als eine der effektivsten Maßnahmen zur Steigerung der landwirtschaftlichen Produktion.[5] Das chinesische Modell landwirtschaftlicher Entwicklung ist allerdings stark umweltbelastend.[4] In China wird heute ein Drittel der weltweiten Düngemittel eingesetzt, und die Nutzung von Pflanzenschutzmitteln liegt z.B. dreimal höher als in Deutschland. Gegenüber den 1960er Jahren haben sich zwar die Reiserträge dadurch vervierfacht und die Weizenerträge verzehnfacht. Damit gingen jedoch auch erhebliche Umweltprobleme einher sowie eine Abnahme der Fruchtbarkeit der Schwarzerdeböden im Osten des Landes.[2]

Die bisherige Wirkung des Klimawandels auf die Produktion ist aufgrund ihrer starken geographischen Unterschiede unter Experten kaum geklärt. Nach manchen Untersuchungen fallen die normalen Wachstumszyklen durch höhere Temperaturen kürzer aus und die unsicheren Niederschläge machen die Kornproduktion pro Flächeneinheit unkalkulierbar.[4]

Zukünftige Entwicklung durch den Klimawandel

Für die zukünftige Entwicklung der chinesischen Landwirtschaft im Zeichen des Klimawandels liegen zahlreiche Modellsimulationen vor, die teilweise zu unterschiedlichen Ergebnissen kommen. Allgemein wird davon ausgegangen, dass eine weitere Verbesserung der landwirtschaftlichen Technik, insbesondere der Bewässerung, die landwirtschaftliche Produktion weiter erhöhen wird. Die Auswirkungen des Klimawandels wird jedoch verschieden eingeschätzt, je nachdem um welche Klimafaktoren bzw. welche Anbaufrucht und Region es sich handelt. Dabei werden nicht immer alle Faktoren des Klimawandels berücksichtigt. Vor allem der CO2-Düngungseffekt, aber auch die Auswirkungen von Extremereignissen sind schwer zu berechnen.

Produktionsveränderungen durch Temperatur und Niederschlag

Nach Yue et al. (2025)[5] wird nur durch den Klimawandel die Produktion von Mais und Reis bis in die 2090er Jahre um bis 36% bzw. bei verbesserter Bewässerungstechnik um 46% zunehmen, die von Weizen leicht abnehmen. Die Weizenernten werden bis in die 2030er Jahre um bis zu 2,5% zurückgehen, da die positive Wirkung höherer CO2-Konzentration durch die Folgen zunehmender Verdunstung und Trockenheit übertroffen wird. Bei höheren Szenarien wird der CO2-Effekt den der Verdunstung wahrscheinlich übertreffen.

Pickson & Boateng (2022)[6] führen an, dass nach manchen Berechnungen die Reisproduktion durch den Klimawandel in den nächsten 20-80 Jahren um ca. 30% zurückgehen könnte. Eine Übereinstimmung verschiedener Studien besteht weitgehend darin, dass im Nordosten die Reisernten durch höhere Temperaturen zunehmen werden, wie das auch schon in der jüngsten Vergangenheit festgestellt wurde. Wieweit Extremereignisse wie Dürren und Überschwemmungen den gegenteiligen Effekt bewirken, ist wenig erforscht und unklar. Manches spricht dafür, dass der Klimawandel die zukünftige Reisproduktion verschlechtert und damit die angestrebte Selbstversorgung des Landes in Frage stellt. Langfristig, so die Autoren, wird durch eine Erhöhung der Temperatur der Ertrag von Reis verringert, während eine Zunahme der Niederschläge den Reisanbau begünstigt. Eine Erhöhung der Temperaturen durch die globale Erwärmung ist so gut wie sicher. Der große Unsicherheitsfaktor ist die Entwicklung der Niederschläge. Dabei ist zu berücksichtigen, dass die Niederschläge in China sehr unterschiedlich verteilt sind. Sie betragen in der Nordwest-Hälfte des Landes 800 mm bis unter 100 mm pro Jahr, in der Südwest-Hälfte über 800 bis über 1600 mm pro Jahr. Die Grenze bildet die sog. Hu-Linie (s.u. und Abb. 4).

Abb. 2: Mittlerer Jahresniederschlag 2010-2019
Abb. 3: Änderung des verfügbaren Niederschlags nach dem Szenario RCP4.5 bis 2060-2069 im Vergleich zu den 2010er Jahren.

Zhao & Whang (2020)[7] legen eine gründliche Untersuchung der Niederschlagsentwicklung im 21. Jahrhundert nach verschiedenen Szenarien vor (Abb. 2 und 3). Nach dem mittleren Szenario RCP4.5 werden in China danach die Niederschläge im Landesdurchschnitt bis zu den 2060er Jahren von 570 mm/Jahr auf 612 mm/Jahr zunehmen. Bei dem hohen Szenario RCP8.5 wird sich die Zunahme nur wenig auf 617 mm/Jahr erhöhen. Regional wird vor allem der ohnehin schon niederschlagsreiche Südosten 150 mm und mehr an zusätzlichen Niederschlägen erhalten, während die Zunahmen im Nordwesten bei weniger als 60 mm oder sogar unter 30 mm liegen werden. Entscheidend für die landwirtschaftliche Produktion sind jedoch weniger die Niederschläge als solche, sondern die zur Verfügung stehende Niederschläge, d.h. die Differenz von Niederschlag und Verdunstung, wobei die Verdunstung stark von der Temperatur abhängt. Dieser zur Verfügung stehende Niederschlag nimmt allerdings ganz im Nordwesten bei beiden Szenarien ab. Im Süden Chinas wird dagegen nach dem mittleren und vor allem nach dem hohen Szenario deutlich mehr Niederschlag zur Verfügung stehen. Allerdings zeigen bei RCP4.5 größere Gebiete im Osten Chinas für die 2060er Jahre auch Abnahmen des verfügbaren Niederschlags. Der Nordosten zeigt dagegen bei beiden Szenarien leichte Zunahmen (Abb. 3), bei RCP8.5 in den 2090er Jahren jedoch deutlich stärkere Abnahmen (nicht gezeigt).

Abb. 4: Änderung der landwirtschaftlichen Produktion in China: a) Produktion in kg/ha 1980-2000, b) nach dem Szenario RCP4.5 in den 2060er Jahren. Hu-Linie: Grenze, die China in zwei ungleiche Hälften teilt (s. Text).

Als Folge der Veränderungen von Temperatur, Niederschlag und Verdunstung lassen sich für die Zukunft Änderungen der landwirtschaftlichen Produktion berechnen (Abb. 4). Die Bevölkerungsdichte, die Produktivität in der Landwirtschaft und andere Faktoren sind in China entlang der sogenannten Hu-Linie (auch Heihe-Tengchong-Linie nach den Orten, die sie verbindet) deutlich zweigeteilt. Zwar teilt die Hu-Linie das Land in etwa zwei gleichgroße Hälften, westlich der Hu-Linie leben jedoch nur ungefähr 6% der Bevölkerung Chinas, östlich davon 94%. Der Westen ist durch große Trockenheit, Hochgebirge und Hochebenen bestimmt, der Osten durch Schwemmlandebenen und weitgehend hohe Niederschläge.[8] Entsprechend ist auch die landwirtschaftliche Produktion zweigeteilt. Östlich der Hu-Linie liegen die Erträge bei über 5000 kg/ha, westlich bei unter 5000, größtenteils sogar unter 2000 kg/ha (Abb. 4a). Durch den Klimawandel wird sich die Ertragslinie von 5000 kg/ha nach dem Szenario RCP4.5 bis zu den 2060er Jahren nach Nordwesten verschieben, besonders deutlich im Südwesten. Eine weitere auffällige Veränderung ergibt sich im Nordosten Chinas, wo sich die Erträge von über 10.000 kg/ha auf 15.000-20.000 kg/ha erhöhen werden (Abb. 4b).[7]

Ausweitung der Gebiete mit mehrfachen Ernten im Jahr

Abb. 5: Ausdehnung von Anbauflächen mit mehrfachen Getreideernten pro Jahr durch den Klimawandel bis zu den 2050er Jahren im Vergleich zu 1881-2010.

In China werden gegenwärtig auf fast der Hälfte des Anbaulandes mehrjährige Ernten eingefahren. Das bewässerte Land mit einer dreifachen Ernte pro Jahr wird sich nach Modellberechnungen um 9 Mio. ha und das mit einer doppelten Ernte um 3,5 Mio. ha nach Norden und Nordwesten ausdehnen. Auch das Anbaugebiet unter Regenfeldbau erfährt möglicherweise eine Ausdehnung um einige Mio. ha, die allerdings schwer zu kalkulieren ist. Die Folge wäre eine Erhöhung der Produktion um 89 Mio. t bzw. bei einer optimierten Bewässerung um 143 Mio. t. Im Vergleich zur Getreideproduktion des Jahres 2021 bedeutet das eine Steigerung um 9% bzw. 15%. Damit zeichnet sich für China eine Unabhängigkeit von Getreideimporten durch den Klimawandel ab. Nicht berücksichtigt sind hierbei die Auswirkungen des CO2-Düngungseffekts, durch den eine weitere Produktionssteigerung von 2-5% möglich sein könnte.[9]

Nach Modellsimualtionen von Li et al. (2023)[10] ist mit einem relevanten CO2-Düngungseffekt vor allem bei dem hohen Szenario SSP5-8.5 eher nicht zu rechnen. Die Wirkung einer höheren CO2-Konzentration würde sich mit der Zeit abschwächen. Außerdem würden hohe Temperaturen und Dürren, Überschwemmungen und andere Extremereignisse das Wachstum der Reispflanzen einschränken.

Einzelnachweise

  1. Hardaker, S., & P. Dannenberg (2023): China. Geographie einere Weltmacht
  2. Hochspringen nach: 2,0 2,1 2,2 2,3 Sternfeld, E., Bundeszentrale für politische Bildung (2022): Ernährungssicherung in China
  3. Larson, C. (2013): Losing Arable Land, China Faces Stark Choice: Adapt or Go Hungry, Science 339, 644-645
  4. Hochspringen nach: 4,0 4,1 4,2 4,3 Li, H., and H. Liu (2023): Climate Change, Farm Irrigation Facilities, and Agriculture Total Factor Productivity: Evidence from China, Sustainability 15, no. 4: 2889
  5. Hochspringen nach: 5,0 5,1 Yue, Z., Zhuo, L., Ji, X. et al. (2025): Water-saving irrigated area expansion hardly enhances crop yield while saving water under climate scenarios in China. Commun Earth Environ 6, 295
  6. Pickson, R.B., G. He & E. Boateng (2022): Impacts of climate change on rice production: evidence from 30 Chinese provinces. Environ Dev Sustain 24, 3907–3925
  7. Hochspringen nach: 7,0 7,1 Zhao, J., Z. Wang (2020): Future trends of water resources and influences on agriculture in China. PLoS ONE 15(4): e0231671
  8. Wikipedia (2022): Heihe-Tengchong-Linie
  9. Liang, Z., S. Laixiang, Z. Tian et al. (2023): Increase in grain production potential of China under climate change, PNAS Nexus 2, 3
  10. Li, M., C. Du, P. Jiang et al. (2023): Simulation of China’s potential rice yields by coupling land system evolution and climate change. Sci. China Earth Sci. 66, 1776–1788


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